M.A. Transkulturelle Studien/Kulturanthropologie (Ein-Fach)
Der Masterstudiengang "Transkulturelle Studien/Kulturanthropologie" wird von den Abteilungen Empirische Kulturwissenschaft & Kulturanthropologie und Altamerikanistik/Ethnologie des Instituts für Archäologie und Kulturanthropologie angeboten. Als Studierende erforschen Sie empirisch auf glokaler Ebene transkulturelle Prozesse in alltäglichen Lebenswelten.
Bewerbung: M.A. Transkulturelle Studien/ Kulturanthropologie
Die Bewerbung für den MA Transkulturelle Studien/ Kulturanthropologie für das SoSe 2025 ist von 02.12.2024 - 15.03.2025 möglich.
Die Bewerbung für den MA Transkulturelle Studien/ Kulturanthropologie für das SoSe 2025 ist von 02.12.2024 - 15.03.2025 möglich.
Informationsveranstaltung zum Studiengang (Zulassungsvoraussetzungen, Studieninhalte, ...) am 06.01.2025 um 17:00 Uhr via Zoom - Anmeldung unter studiengangsmanagement.kulturanthropologie@uni-bonn.de
Studienberatung
Die Studienberatung beantwortet Ihre Fragen zu Bewerbungsfristen, Sprachnachweisen und Anmeldungs- und Prüfungsmodalitäten.
FAQ
Die wichtigsten Informationen zum Studium finden Sie hier von der Philosophischen Fakultät hier zusammengefasst.
Was Sie studieren
In unserem Masterstudiengang bieten wir Ihnen ein praxisnahes Studium durch eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Museen sowie die Einbindung von Praktiker*innen aus der Museumsarbeit und der angewandten Forschung in unser Studienangebot. Ihren forschenden Blick erweitern Sie mit zahlreichen Importmodulen aus Nachbardisziplinen.
Die Berufs- und Tätigkeitsfelder unserer Absolvent*innen liegen im Kulturmanagement, in Museen, Archiven, Stiftungen, NGOs, in den Medien, den Hochschulen und Forschungsinstituten oder auch in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Was ist Transkulturalität?
Im Masterstudiengang „Transkulturelle Studien / Kulturanthropologie“ studieren Sie, wie kulturelle, aber auch ökonomische, ökologische und politische Prozesse soziale Gruppen in unterschiedlichen Regionen der Welt – Europa, Lateinamerika, Südostasien, Nordamerika, Afrika – in der Vergangenheit geprägt haben und in der Gegenwart prägen. Sie lernen, dass Migrationsbewegungen, Konflikte um nationale Identität, Aushandlungen von kulturellem Erbe oder auch Prozesse der Digitalisierung nur umfassend zu verstehen sind, wenn wir diese über regionale und nationale Grenzen hinweg verfolgen. Darüber hinaus geht der Ansatz der Transkulturalität grundsätzlich davon aus, dass soziale Gruppen in allen Teilen der Welt immer schon in kulturelle Austauschprozesse verstrickt sind und miteinander in vielfältigen Beziehungen stehen.
Der Fokus des Masterstudiengangs Transkulturelle Studien / Kulturanthropologie liegt vor allem auf Fragen nach kulturellen Phänomenen im weitesten Sinne, von alltagskulturellen Praktiken wie z.B. Wohnformen und Konsum über Praktiken der Mobilität bis hin zu Protestkulturen. Uns interessiert, wie Menschen ihrer Vergangenheit durch Formen und Rituale kollektiven Erinnerns Sinn geben, sich zusammen mit anderen als Gemeinschaft definieren und gleichzeitig gegenüber anderen Gruppen abgrenzen. Ebenso interessieren wir uns für kulturelle Phänomene im engeren Sinn, also z.B. popkulturelle und künstlerische Praktiken wie musikalische Styles und Szenen, Video Games oder literarische Phänomene wie autobiografische Texte. Generell geht es um die Frage, wie Menschen gemeinsam mit anderen die Welt sinnhaft ordnen, um sich diese verständlich zu machen und in ihr existieren zu können. Ebenso geht es darum, wie die alltäglichen Sinngebungen von Menschen in kollektive und konflikthafte Aushandlungen von Macht und Herrschaft eingebunden sind und wie Menschen mittels kultureller Formen und Praktiken versuchen, ihre Interessen und Sichtweisen auf die Welt durchzusetzen .
Der Begriff „Transkulturalität“ setzt sich aus zwei Wortteilen zusammen, die erklärungsbedürftig sind. Beginnen wir mit der Frage, was genauer mit „-kulturalität“ gemeint ist. Die Transkulturellen Studien interessieren sich für „Kultur“ oder das „Kulturelle“ der Gesellschaft. Aber was heißt das genauer? Darüber streiten sich Wissenschaftler*innen bereits seit mindestens 60 Jahren mal mehr und mal weniger und eine eindeutige Definition ist nicht in Sicht. Stattdessen existieren unterschiedliche Definitionen von „Kultur“, die oft auch von den unterschiedlichen Forschungsgegenständen der wissenschaftlichen Disziplinen geprägt sind, in denen sie kursieren – von der Literaturwissenschaft über die Philosophie und Soziologie bis hin zur Ethnologie und Kulturanthropologie.
Kultur – ein weiter Begriff
In unserem Masterstudiengang „Transkulturelle Studien / Kulturanthropologie“ arbeiten wir deshalb vor allem mit einem weiten und ethnologisch geprägten Kulturbegriff. „Kultur“ oder auch das „Kulturelle“ ist demnach die Art und Weise, wie Menschen als Mitglieder sozialer Gruppen tagtäglich ihrer eigenen Existenz und der sie umgebenden Umwelt Bedeutung oder Sinn geben und wie sie sinnvoll in ihrer Umwelt handeln. Dies tun Menschen, indem sie bestehendes Wissen über die Welt in ihrem täglichen Leben anwenden oder auch neues Wissen erzeugen und dieses miteinander teilen. Beispiele sind das Teilen von Erinnerungen durch das gemeinsame Anschauen alter Familienfotos, das Posten von Bildern in Sozialen Medien bis hin zur Präsentation von Texten, Bildern und Klängenim Museum. Dabei geht es aber nicht nur um Wissen im Sinne sprachlicher oder visueller Phänomene. Kulturelles Wissen spielt auch eine Rolle, wenn wir versuchen, uns eine Vorstellung vom Klimawandel zu machen, indem wir uns darüber mit anderen Menschen austauschen oder uns gar organisieren, um politisch aktiv zu werden. Wir wenden kulturelles Wissen mal mehr und mal weniger bewusst an, wenn wir uns z.B. „männlich“ oder „weiblich“ kleiden, oder auch, wenn wir bestimmte soziale Regeln, Wert- und Normvorstellungen mit anderen Menschen teilen und praktisch leben, z.B. Vorstellungen von guter Ernährung, Hygiene oder auch Kindererziehung. Zumeist haben wir zu dieser Art von Wissen kein explizites, sondern ein implizites Verhältnis, es ist eng an unsere Körper gebunden und erscheint uns selbstverständlich. Kurz, wir haben uns an diese Art von Wissen gewöhnt und quasi vergessen, dass wir es ständig brauchen und anwenden.
Vor allem interessiert uns, wie Menschen gemeinsam wissend in der Welt handeln, wie sie der Welt ganz praktisch mit ihrem Körper oder auch mithilfe bestimmter Technologien Sinn und Bedeutung geben und wie ihr Handeln implizit von Wissen geprägt ist. Ebenso interessiert uns in diesem Zusammenhang, wie Menschen durch solch ein sinnvolles und sinnstiftendes Handeln ihre Beziehungen zu und mit anderen Menschen gestalten, z.B. wenn sie sich als zusammengehörige Gruppe definieren, die sich von anderen Gruppen unterscheidet – sei es als Nation, als Fußballfans oder auch als Soziale Bewegung. Man könnte auch so weit gehen und sagen, das Kulturelle entsteht genau in den Beziehungen und entwickelt sich zwischen den Menschen.
Trans–…?
Was zeichnet nun die transkulturelle Perspektive auf das Kulturelle aus, was soll also „Trans-“ genauer heißen? Es ist schon angeklungen, dass aus transkultureller Perspektive vor allem kulturelle Phänomene und Prozesse von Interesse sind, die regionale und nationale Grenzen überschreiten und deren Bedeutung nicht auf einzelne lokale Orte beschränkt ist. In seinen Anfängen in den 1940er Jahren lag der Innovationsgehalt des Begriffs darin, nicht von „ethnischen“ oder anders definierten kulturellen Gruppen auszugehen, die in sich sehr stabil, unveränderlich und von anderen Gruppen klar unterscheidbar waren. Geprägt wurde der Begriff vom kubanischen Anthropologen Fernando Ortiz. Dieser ging am Beispiel der kubanischen Gesellschaft und ihrer europäischen Kolonisatoren nicht nur davon aus, dass diese innerhalb eines starken Machtgefälles interagierten. Er argumentierte, dass in diesen (oftmals konflikthaften) Interaktionen auf beiden Seiten neue kulturelle Praktiken und Ideen entstanden. Ortiz war damit ein Vorreiter vieler Kulturverständnisse, die erst einige Jahre später insbesondere im Umfeld postkolonialer Bewegungen und Theorien entstehen sollten. Konzepten wie Hybridität, Mimikry, Nomadismus oder auch der Contact Zone, die sich im Anschluss an Ortiz' Überlegungen entwickelten, ist gemein, dass sie sich vor allem dafür interessieren, wie sich soziale Gruppen permanent kulturell verändern und wie im Wandel sozialer Gruppen kulturelle Innovation entsteht. Generell gehen diese Ansätze davon aus, dass kulturelle Stabilität – feste Vorstellungen über kulturelle Regeln, Identitäten oder auch Rituale – immer nur zeitlich begrenzt existieren können und Menschen diese ständig und häufig auch konflikthaft aushandeln. Damit hebt die Perspektive der Transkulturalität auch hervor, dass diese Prozesse von Machtbeziehungen geprägt und umkämpft sind.
Trans(g)lokal
Dies betrifft aber nicht nur den kulturellen Austausch und die kulturelle Aushandlung (z.B. von kollektiver Identität oder kulturellem Erbe) zwischen sozialen Gruppen. Stattdessen muss der Ansatz der Transkulturalität so verstanden werden, dass das Kulturelle auch innerhalb sozialer Gruppen, die miteinander bestimmte Vorstellungen und Praktiken teilen, ständig im Wandel und im Fluss und auch hier ständig umkämpft ist. Dies wird recht deutlich an aktuellen Debatten um Migration, kulturelle Identität oder auch den richtigen Umgang mit der Klimakrise. Es zeigt sich, wenn politische Akteure Migrant*innen als homogene Gruppe mit einer eindeutigen „Kultur“ definieren, die von „unserer Kultur“ eindeutig zu unterscheiden sei. Es wird aber auch deutlich, wenn Alltagspraktiken wie der Konsum von oder Verzicht auf Fleisch, die Wahl des Fortbewegungsmittels oder sexuelle Orientierungen in Frage gestellt und Teil politischer Auseinandersetzungen innerhalb sozialer Gruppen werden.
Transkulturalität – kurz gesagt…
Kurz gesagt, im M.A.-Studiengang „Transkulturelle Studien / Kulturanthropologie“ interessieren wir uns nicht nur für die Frage, wie Menschen stabile kollektive Identitäten, Regeln, Wertvorstellungen oder auch ritualisierte Praktiken ausbilden. Wir interessieren uns insbesondere auch dafür, wie diese sich ständig wandeln und wie Menschen diesen Wandel miteinander gestalten und (konflikthaft) aushandeln.
Lässt sich die Frage, wie Menschen ihr Leben im Austausch mit ihrer Umwelt sinnhaft gestalten, befriedigend beantworten, wenn sich unser Interesse ausschließlich auf Beziehungen zwischen Menschen richtet? Darüber wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften seit einigen Jahren ausführlich diskutiert.
Menschen mit Technologien
Die Frage stellt sich aus verschiedenen Gründen auch in den Transkulturellen Studien: erstens, weil unsere Existenz und auch unsere Beziehungen zunehmend von Technologien geprägt sind. So nehmen z.B. Smartphones durch ihre Funktionsweise Einfluss darauf, wie Menschen handeln und denken (können). Sie beeinflussen die Art, wie wir mit anderen Menschen Beziehungen leben und uns anderen Menschen präsentieren. Gegenwärtige Medientechnologien erlauben uns , familiäre Beziehungen und Freundschaften über weite Distanzen hinweg zu leben. Sie können aber auch maßgeblich dazu beitragen, Gruppen gegeneinander aufzubringen, indem sie z.B. ermöglichen, Verschwörungserzählungen über nationale und regionale Grenzen hinweg auszutauschen.
Menschen mit nicht-menschlichen Organismen
Zweitens ist uns in jüngster Zeit vor allem durch die Corona-Pandemie eindrücklich vor Augen geführt worden, dass und in welcher Weise auch nicht-menschliche Organismen unsere Beziehungen zu anderen Menschen mitgestalten können. So verbreitete sich das nationale und regionale Grenzen überschreitende Corona-Virus auch durch alltagsweltliche Praktiken, u.a. den Handel und Verzehr von Wildtieren auf regionalen Märkten, durch Praktiken der Mobilität über weite Distanzen hinweg, auf ritualförmigen Karnevalsfeiern im Rheinland und auf touristischen Après-Ski-Partys in Tirol. Umgekehrt schränkte es unsere alltagsweltlichen Gewohnheiten über lange Zeit ein und seine Bekämpfung durch politisch verordnete Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und Änderungen des alltäglichen Verhaltens führte zu politischen Konflikten, die auch nach Aufhebung der Maßnahmen nachwirken. Aber auch in weniger globalisierten und technologisierten Welten waren die Beziehungen zwischen Menschen immer auch durch Beziehungen zu anderen nicht-menschlichen Organismen, z.B. zu Tieren und Pflanzen, geprägt – und sind es in vielen Teilen der Welt auch noch heute. Menschen haben eng und häufig unter einem Dach mit ihnen zusammengelebt. Tiere waren gefürchtete Bedrohung, Geber*innen lebenswichtiger Nährstoffe und Energie in Form von Fleisch und Milch oder auch Mobilität ermöglichende Gefährten. Ebenso waren sie als Versorgungs- und Transporttiere oder auch als Waffen in kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Menschen maßgeblich involviert. Beziehungen zu Pflanzen und Tieren haben Menschen auf der einen Seite sesshaft gemacht und auf der anderen Seite Mobilität und Migration über weite geografische Räume hinweg ermöglicht. Sie haben Prozesse der Kolonisierung befördert und die Lebensweisen der Menschen verändert. Menschen haben ihre Beziehungen zu und Erfahrungen mit Tieren schon von früh an auch kulturell verarbeitet, wie wir z.B. an den zehntausende Jahre alten Höhlenmalereien sehen können. Die kategoriale Trennung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Organismen wiederum ist ein vergleichsweise neues und modernes Phänomen. Unser heutiges Wissen über das Anthropozän und die Klimakrise führt uns derzeit deutlich vor Augen, dass die Trennung zwischen Natur auf der einen und (menschlicher) Kultur auf der anderen Seite nicht nur niemals wirklich stabil war, sondern auch weitreichende und gefährliche Folgen hat.
Menschen mit (spirituell) imaginierten Wesen
Drittens müssen wir auch an die seit jeher existierenden Beziehungen von Menschen zu spirituellen Wesen denken, zu Gottheiten, Geistern und Sagenwesen. Auch die Existenz solcher imaginierter Gefährt*innen hat das Zusammenleben eines überwiegenden Großteils der Menschen sowie ihre Lebensweisen auf der Welt in der Vergangenheit sowie auch nach wie vor in der Gegenwart geprägt. Auch diese Wesen sind mit Menschen über natürliche und politische Grenzen hinweg gereist, die Beziehungen zu ihnen haben Konflikte verursacht oder Verbundenheit zwischen Menschen erzeugt, z.B. durch geteilte religiöse Rituale und Vorstellungen oder in sozialen Gruppen zirkulierende Sagen und Mythen. Gleichzeitig war ihre Existenz auch innerhalb sozialer Gruppen oft umstritten. Und auch in der Gegenwart sind Beziehungen zwischen Menschen und spirituellen Wesen für die Transkulturellen Studien von Interesse, wenn z.B. indigene Gruppen mit ethnologischen Museen in Kontakt treten, um über den Umgang und die Rückgabe spirituell bedeutsamer Objekte zu verhandeln.
Aber wie genau erforschen und studieren wir transkulturelle Prozesse? Hier können wir zunächst mit der amerikanischen Wissenschaftlerin Donna Haraway antworten: „The only way to find a larger vision is to be somewhere in particular.“ Als Kulturanthropolog*innen und Empirische Kulturwissenschaftler*innen erforschen wir kulturelle Praktiken und den Umgang mit Ideen über die Welt an konkreten Orten und in den lokalen Lebenswelten der Menschen. Von hier aus nehmen wir die Spur auf und folgen unseren Forschungsgegenständen auf ihren Wegen durch unterschiedliche soziale Gruppen und Räume, über nationale Grenzen hinweg entlang von Flucht- oder auch Transportwegen und durch die Sozialen Medien. Wie eignen sich z.B. Menschen die gleichen Protestpraktiken an unterschiedlichen Orten in der Welt an und wie verändert sich die Bedeutung bestimmter Protestsymbole im Laufe der Zeit, z.B. die geballte Faust als Symbol von „Black Lives Matters“? Was motiviert Menschen in Europa, gemeinsam Geflüchteten zu helfen und welche Vorstellungen haben sie von deren Leid und Leben? Wie verändert sich die Bedeutung und Funktion eines weit gereisten Alltagsgegenstands, wenn er in einem ethnologischen Museum ausgestellt wird und was passiert, wenn er an die Orte und in die sozialen Gruppen zurückkehrt, denen er einst (gewaltsam) entnommen wurde?
Wofür braucht es nun das Wissen, das wir Ihnen in den Transkulturellen Studien vermitteln? Wissen über transkulturelle Prozesse ist in vielen Institutionen und Initiativen gefragt. Unsere Absolvent*innen arbeiten in NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit, in Museen, Stiftungen, Bildungseinrichtungen oder auch in staatlichen Behörden bis hin zu zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen Rassismus und für ökologisch nachhaltige Lebensweisen. Überall dort, wo Menschen gemeinsam versuchen, die Welt um sie herum zu verstehen und ihr Sinn zu geben, dafür Gruppen bilden oder andere Menschen in Gruppen einteilen, wo Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt aufeinandertreffen oder aber auch wenn es darum geht, unterschiedliche alltägliche Lebensweisen und Gewohnheiten zu begreifen und zu verändern, braucht es Expert*innen für die Frage, wie das Kulturelle funktioniert, wie es sich ständig wandelt und wie Menschen miteinander aushandeln, wie sie zusammenleben wollen. Viele aktuelle Probleme und Krisen in der Welt lassen sich nicht allein durch wirtschafts-, natur- oder ingenieurwissenschaftliches Wissen lösen. Um z.B. alltägliche Gewohnheiten des Verbrauchs endlicher Ressourcen im Globalen Norden zu verändern, müssen wir erst einmal verstehen, wie diese Gewohnheiten genau funktionieren, in welche Lebensweisen sie eingebettet sind, oder auch mit welchen Menschen sie geteilt werden. Um im Rahmen von Entwicklungsmaßnahmen Communities in ländlichen Regionen Tansanias bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu unterstützen, , ist es wichtig zu wissen, welche Rolle die Zugehörigkeit zu sozialen Statusgruppen sowie Konflikte zwischen den unterschiedlichen Generationen in diesen Prozessen spielen. . Um geflüchteten Menschen ihr Leben an einem neuen Ort zu erleichtern und zu helfen, dass sie sich zugehörig fühlen, braucht es nicht nur ein Wissen darüber, welche Erfahrungen und Gewohnheiten sie mitgebracht haben, sondern auch, welche Erlebnisse alltäglicher Ausgrenzung ihre Ankunft erschweren. Um zusammen mit einer ehrenamtlichen Initiative oder auch einer Behörde ein Programm zur Förderung kultureller Projekte in städtischen oder ländlichen Räumen umzusetzen, muss ich wissen, wie kulturelle Netzwerke funktionieren, in welche sozialen Gruppen sie eingebunden sind, an welchen Orten sie sich aufhalten und welche Formen kultureller Repräsentation sie bevorzugen.
Kurz gesagt
Im M.A.-Studiengang „Transkulturellen Studien / Kulturanthropologie“ interessieren wir uns nicht nur für die Frage, wie Menschen stabile kollektive Identitäten, Regeln, Wertvorstellungen oder auch ritualisierte Praktiken ausbilden. Wir interessieren uns insbesondere auch dafür, wie diese sich ständig wandeln und wie Menschen diesen Wandel miteinander und mit nicht-menschlichen Akteuren gestalten und (konflikthaft) aushandeln.
What Do Ethnologists Do? SIEF presents a short film on European Ethnology. For more information visit siefhome.org/videos.shtml
Bild © Svetoslava / YouTube
"What is European Ethnology"? SIEF presents a short film on European Ethnology. For more information visit siefhome.org/videos.shtml
Bild © SIEF (International Society for Ethnology and Folklore) / YouTube
Wie Sie studieren
Lehrforschungsprojekte
Freuen Sie sich auf die Veröffentlichung der Ergebnisse Ihres zweisemestrigen Lehrforschungsprojekts!
Vorlesungsverzeichnis
Hier finden Sie unser Online-Vorlesungsverzeichnis. Setzen Sie einen eigenen Schwerpunkt in unserem interdisziplinären Wahlpflichtbereich.
Auslandsstudium
Profitieren Sie von internationalen Netzwerken und Partnerschaften der Universität Bonn!
Bewerbung und Anmeldung zum Studium
Der Masterstudiengang richtet sich an Studierende mit einem Bachelor-Abschluss in den Fächern Kulturanthropologie, Europäische Ethnologie, Empirische Kulturwissenschaft, Volkskunde und Ethnologie. Er richtet sich außerdem an Studierende, die kulturanthropologisch-kulturwissenschaftliche oder ethnologische Lehrveranstaltungen im Umfang von mindestens 24 LP erworben haben. Ebenso kann der Besuch von kulturtheoretischen Lehrveranstaltungen und solchen zu Methoden der qualitativen Sozialforschung angerechnet werden.
Die Bewerbungsphase für das Sommersemester 2025 startet am 02. Dezember 2024 und endet am 15. März 2025.
Weitere Informationen zu Bewerbungverfahren, Zulassung und Einschreibung finden Sie auf den Seiten der Philosophischen Fakultät sowie der Zentralen Studienberatung.
- Hochschulabschluss (in- oder ausländisch) in einem einschlägigen Fach
- Module aus dem Bereich Kulturwissenschaften im Umfang von mindestens 24 ECTS
Sprachkenntisse: - Deutsch: Zertifikat DSH 2 oder ein DSD oder ein TELC C1 oder TestDaF 16 Punkte (4x4) oder ein Goethe-Zertifikat C1
- Englisch: Sprachniveau GeR B2
Bei weiteren Fragen zu diesem Masterstudiengang wenden sie Sich bitte an das Studiengangsmanagement unter studiengangsmanagement.kulturanthropologie@uni-bonn.de.
Bei der Bewerbung ist unbedingt zu beachten, dass alle erforderlichen Zeugnisse wie Hochschulreifezeugnis und B.A.-Zeugnis (oder äquivalenter Abschluss) als PDF-Dokumente vorliegen müssen, um sie ins Bewerberprofil im Bewerbungsprozess hochzuladen. Sofern Sie noch kein Hochschulabschlusszeugnis haben, laden Sie bitte ihr Transcript of Records hoch.
Optional können, für eine bessere Einschätzung der Bewerber*innen, zusätzlich Motivationsschreiben, Zeugnisse über Praktika und ein Lebenslauf in das Bewerbungsportal hochgeladen werden.
Für Bewerber*innen aus dem Ausland ist zu beachten, dass die erforderlichen Nachweise in beglaubigten Übersetzungen (in deutscher oder englischer Sprache) zusätzlich zu den Originaldokumenten im PDF-Format zur Verfügung stehen müssen.
Bei formalen Fragen und Problemen mit dem Bewerbungsportal wenden Sie sich bitte per Mail an unser Studiengangsmanagement (Sascha Sistenich) via studiengangsmanagement.kulturanthropologie@uni-bonn.de.
Bei inhaltlichen Fragen können Sie sich ebenfalls gerne an uns wenden. Alle Kontaktdaten finden Sie unten auf dieser Seite unter Studienberatung.
Adresse
4. Etage, Raum 4.004
Am Hofgarten 22
53113 Bonn
Inhaltliche Beratung
Bei inhaltlichen Fragen zum Studium und Fragen zum Praktikum wenden Sie sich bitte ebenfalls an das Studiengangsmanagement (siehe links). Dort werden Sie gegebenenfalls an die entsprechenden Personen weitergeleitet.
Stimmen der Studierenden - Alltagswelten-Blog
Auf dem Blog „Alltagswelten. Bonner Perspektiven der Kulturanalyse“ präsentieren Student*innen, Dozent*innen und Forscher*innen der Abteilung Empirische Kulturwissenschaft und Kulturanthropologie der Universität Bonn Gedanken und Beobachtungen von ihren Feldexkursionen, Teilergebnisse aus Forschungsprojekten sowie Einblicke in Aktivitäten der Abteilung.
Profile (Wahlpflicht)
Im interdisziplinären Wahlpflichtbereich setzen Sie Ihren eigenen Schwerpunkt je nach Wahl des Profils im Wahlplichtbereich.
Eine Übersicht der jeweiligen Module finden Sie im enstprechenden Modulhandbuch.
Profil
Regional
studien
Fokus auf kulturelle Prozesse im regionalen Nahbereich
Die Profilwahl erfolgt wie eine Prüfungsanmeldung während der Anmeldephasen und kann bis zum Ende des Studiums getroffen werden. Innerhalb der Anmeldephasen zu einem Profil kann ein Profil auch wieder abgewählt oder gewechselt werden. Es können aber nicht mehrere Profile gleichzeitig gewählt werden. Außerhalb der Anmeldephasen ist die Profilwahl nur über das Prüfungsamt möglich.
Profil Transregionale Studien
Fokus auf kulturelle Prozesse in globaler Perspektive
Die Profilwahl erfolgt wie eine Prüfungsanmeldung während der Anmeldephasen und kann bis zum Ende des Studiums getroffen werden. Innerhalb der Anmeldephasen zu einem Profil kann ein Profil auch wieder abgewählt oder gewechselt werden. Es können aber nicht mehrere Profile gleichzeitig gewählt werden. Außerhalb der Anmeldephasen ist die Profilwahl nur über das Prüfungsamt möglich.
Ohne Profil, mit Ergänzungsbereich: „Museumsstudien“
Flexible Modulwahl und Ergänzungsbereich "Museumsstudien"
Der Ergänzungsbereich "Museumsstudien" ist nur im "Studium ohne Profl" belegbar. Die Module können frei mit den anderen Modulen des Wahlpflichtbereichs kombiniert werden. Wenn alle drei Module der Museumsstudien absolviert werden, wird der Ergänzungsbereich im Zeugnis ausgewiesen.
Bei einer Belegung der Module der "Museumsstudien" wird aus organisatorischen Gründen um eine vorherige Anmeldung bei Frau Julia Krings (museumsstudien@uni-bonn.de) gebeten.
Im Falle der Absolvierung der drei Module im Umfang von 30 LP wird der Ergänzungsbereich im Zeugnis automatisch ausgewiesen.
Module im Ergänzungsbereich: "Museumsstudien"
- MS1: Sammeln, Forschen und Bewahren (10 LP)
- MS2: Ausstellen und Vermitteln (10 LP)
- MS3: Recht, Management und Vermarktung (10 LP)
Weiterführende Informationen zum Ergänzungsbereich "Museumsstudien" finden Sie hier.
Praktikumsmodul zur beruflichen Orientierung
Praktikumsmodul wählbar in allen Profilen des Wahlpflichtbereichs
Der zeitliche Umfang des Praktikums beträgt 300 Stunden, von denen 240 Stunden für das Praktikum (etwa 6 Wochen) vorgesehen sind und 60 Stunden für das Verfassen des Praktikumsberichts.
Die Wahl und die Organisation eines Praktikumsplatzes soll von den Studierenden selbst vorgenommen werden. Die angedachten Praktika bzw. die infrage kommenden Arbeitgeber sollten im Vorfeld mit Prof. Dr. Ove Sutter besprochen werden (in Abwesenheit: Valeska Flor).
Weitere Infos zum Praktikum finden Sie im entprechenden Leitfaden unter "Leitfäden und Downloads".