Frühere Ausstellungen im BASA-Museum
Auf dieser Seite finden Sie alle ehemaligen Ausstellungen, die seit dem Jahr 2013 im BASA-Museum stattfanden.
Die Klangfülle der vorspanischen Amerikas in Bonn
Las antiguas sonoridades de las Américas en Bonn
Die Ausstellung ist seit Mitte März geschlossen. Ein Besuch der Ausstellung ist nicht mehr möglich.
Die Ausstellung zur Archäomusikologie altamerikanischer Kulturen aus Süd- und Mittelamerika kontextualisiert Musikinstrumente des BASA-Museums, die mit neuen visuellen und akustischen Technologien durchgeführt wurden. Sie enthält Informationen zu Klang, zum musikalischen Ausdruck sowie zu den im Feld, im Archiv und im Labor durchgeführten Analyseverfahren.
Die Ausstellung war von Mai 2023 bis März 2024 im BASA- Museum zu sehen.
La exposición sobre arqueomusicología contextualiza instrumentos musicales prehispánicos del Museo BASA provenientes de Amércia del Sur y de Mesoámerica realizados con nuevas tecnologías visuales y acústicas. Incluye información sobre el sonido y la expresión musical, así como también de los procedimientos analíticos llevados a cabo en campo, archivo y laboratorio.
La exposición se exhibió en el Museo BASA de mayo de 2023 a marzo de 2024.
Ohne Honig hast du nichts zu essen
Die Ausstellung widmet sich dem Wissen und den Beziehungen der Ayoréode zu Bienen und Honig. Bis in das 20. Jahrhundert hinein, teilweise auch heute, bildeten Ayoréode zeitweise nomadisch lebende jagende und sammelnde Gesellschaften in den Trockenwäldern des Gran Chaco im Osten Boliviens und im Norden Paraguays. Bienenwissen und Praktiken des Honigsammelns werden in den Ausstellungsobjekten selbst reflektiert, aber auch in Liedern und Mythen, die die Wechselbeziehung dieser Gruppe mit dem süßen Nektar der Wildbienen bis heute lebendig halten.
Die Ausstellung "Ohne Honig hast du nichts zu essen" wurde mit Hilfe der Bonner Leihgaben vom Völkerkundemuseum der Universität Zürich kuratiert, wo sie von November 2020 bis Januar 2022 gezeigt wurde.
Zuvor hatte das BASA Museum die Ausstellung "Eramone. Visiones del Mundo/ Weltsichten" (2018) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eramone spiegeln sich in Mythen und Erzählungen wider, die an bestimmte Objekte geknüpft sind und von Bonner Ethnologen vor Jahrzehnten aufgezeichnet und in die deutsche Sprache übertragen wurden. In dieser Ausstellung ging es daher auch um die Verflechtungsgeschichte zwischen Bonn und den Ayoréode, der nunmehr eine weitere Facette hinzugefügt wird.
El Vocho es mexicano
Die Ausstellung zum Buch
Der VW Käfer hat sich auch in Mexiko, wie bereits zuvor in Deutschland, zu einem bedeutenden Erinnerungsort für das kulturelle Gedächtnis entwickelt. Nicht nur die Bezeichnung Vocho oder Vochito, wie dieses Auto liebevoll von den Mexikaner*innen genannt wird, sondern auch die Diversität der Formen seiner kulturellen Aneignung sind Zeugen dieser Entwicklung.
Diese Material Culture Study wendet sich bestimmten Aspekten des mexikanischen Motorscape zu, der durch den Vocho dominiert wurde. Sie fragt nach den Akteur*innen und ihren kulturellen Praktiken, die den Mythos Vocho in das kulturelle Gedächtnis der mexikanischen Nation eingeschrieben haben. Dabei werden auch jene Machtfaktoren berücksichtigt, die diesen Prozess mitbestimmen.
In der Ausstellung werden verschiedenste Objekte gezeigt, die einen Eindruck über die enorme kulturelle Bedeutung des Vocho für die Mehrheit der Mexikaner*innen vermitteln. Ergänzend sind Fotos und Zitate zu sehen, die während des Forschungsprozesses entstanden sind.
Das Buch kann im BASA-Museum erworben werden. Mehr Informationen zum Buch finden Sie hier. Preis: 42 €
Am 19. September 2020 wurde ein Artikel der DW zu der Ausstellung veröffentlicht.
Ausstellungen 2017–2020
The Art of Trepanning
Fernando Coco Bedoya und die Kunst der Trepa-Nation
14. Oktober 2019 – 16. Februar 2020
verlängert bis 31. März 2020
Fernando “Coco” Bedoya (Borja, Peru, 1952), a Peruvian artist based in Argentina since the late 1970s, bridges the experiences of artistic political activism in both Peru and Argentina. Both as a former active member of several art collectives and as a solo artist, he has exhibited his renowned work in the Americas and Europe.
The exhibition explores Peru’s colonial history of exploitation and cultural erosion as well as the ongoing tension between popular and fine art. It was in the 1990s, when Bedoya presented for the first time the supposed archaeological remains of a certain “Cultura Trepa-nación” (Trepa-nation culture). Trepanación (trepanation) refers to the surgical perforation of the skull, art in which specialists of pre-Spanish archaeological cultures, among them the Incas, excelled – as shown by the chirurgical instruments (Tumis) and photos exhibited at the BASA Museum in dialogue with Bedoya’s art. However, the Spanish term, when hyphenated, turns into trepa-nación, which means “climbing-nation” – a word-play invented by Bedoya to refer to “a colonized nation trepanned by opportunism and exploitation. “Trepanning” also plays with one of the meanings of the word, namely the long history of the art of cheating, including the production of fakes and „typical“ Peruvian objects.
In his “Trepanaciones”, Bedoya intervenes replicas of Incan, Moche, and Nazca pottery intended for tourist consumption. By sawing the handles off these ready-made vessels, Bedoya imitates the act of trepanning by leaving two holes in the body of the vessel. One hole is left open, bearing the mark of the intervention, while the other is covered up by a Coca-Cola bottle cap, the mark and symbol of the modern-day global exploiter, a motif that re-appears in several of his later works, also exhibited here.
The Coca-Cola cap is also a reference to the native coca plant, cultivated at the slopes of the Andes, known throughout the world for its psychoactive alkaloid, cocaine. Coca-Cola used coca leaf extract in its products from 1885 and until about 1903; even today there is a laboratory in New Jersey, which can legally import coca leaves from Peru and, to a lesser extent, Bolivia. Besides producing the coca flavoring agent, they also extract cocaine to sell to a US pharmaceutical manufacturer licensed to purify the product for medicinal use. But coca leaves mostly go to the illegal trade and drug production. Thus Bedoya’s trepanations also refer to these effects in Peru’s economy and population.
Bedoya also uses the sawed handles, that is the portion extracted from the heads and the body of the trepanned ceramics, as a crucial element of his work: he constructs with them serpentine forms as well as a new series inspired by the Mexican protection shields (chimallis), a work presented here as “ADN peruano” (Peruvian DNA), namely a magnification of the cell of the Peruvian nation. These forms, in fact, characterize which in archaeology are called stirrup spout and double spout bridge vessels (asa estribo and puente), ceramics developed in the Peruvian coast (Chavín, Moche, Nazca). Some originals, located in the BASA Museum, are also exhibited here in dialogue with Bedoya’s art.
Acknowledgements: The exhibition owes much to Rochi del Castillo (Fundación Gecu, Peru), to the staff of the Dirección General para Asuntos Culturales del Ministerio de Relaciones Exteriores del Perú, Embajada del Perú en Alemania (Berlín), Ministerio de Cultura del Perú, the galleries Henrique Faria Fine Arts (NYC) and Hrlitzka & Faria (Buenos Aires), Jana Brass, Karoline Noack and Gerd Kortekamp.
Kuratorin: Irina Podgorny, Museo de La Plata/CONICET, Argentinien
maraké – Konfirmation
Wege in die Welt der Erwachsenen
14. Dezember 2018 – 31. August 2019
Die Ausstellung stellt den Abschluss des Forschungsprojektes „Mensch-Ding-Verflechtungen indigener Gesellschaften“ dar, das von 2015 bis 2018 an der Abteilung für Altamerikanistik in Zusammenarbeit mit dem Linden-Museum Stuttgart und dem Institut für Medienwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt wurde. Die Ausstellung gibt Einblick in die Ergebnisse des Projektes und wurde mit Vertretern der Wayana aus Französisch Guayana sowie mit einer Schüler- und einer Studierendengruppe vorbereitet.
eramone – Weltsichten
Objekte der Ayoréode in der BASA
12. Juli – Dezember 2018
Die in der Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) befindlichen Objekte der Ayoréode geben Aufschluss über heute größtenteils nicht mehr praktizierte Lebensweisen dieser indigenen Gruppe aus dem Chaco-Gebiet, zu der zwischen 2600 und 3000 Menschen in Bolivien und 2000 bis 2600 Menschen in Paraguay zählen. Seitdem die Objekte ab den 1950er Jahren gesammelt und nach Bonn gebracht wurden, haben sich die Lebensumstände der Ayoréode massiv verändert, weshalb sie viele dieser Gegenstände nicht mehr oder nicht mehr in dem Maße wie vor der erzwungenen Sesshaftwerdung herstellen und verwenden, weil sie sie nicht mehr benötigen.
Die materielle Kultur der Ayoréode ist in besonderem Maße mit ihren Vorstellungen von Welt, eramone in ihrer Sprache ayoréode uruode, verbunden. In der oralen Tradition der Ayoréode gibt es unzählige Geschichten, oft in vielen verschiedenen Varianten, über die Herkunft aller ihnen bekannten Dinge und Phänomene, wie diese in die Welt gekommen sind. Mittels der Objekte der Ayoréode und dazugehörigen Geschichten über ihre Herkünfte gibt diese Ausstellung einen Einblick in die Weltsicht der Ayoréode, gleichzeitig schlägt sie einen Bogen von der Zeit vor dem dauerhaften Kontakt zwischen Ayoréode und cojñone, den „Weißen“, bis in die Aktualität.
Zu dieser Ausstellung wurde ein zweisprachiger (Deutsch, Spanisch) Katalog publiziert, der im BASA-Museum erworben werden kann.
Cerámica de las Américas
La cadena operatoria y vida social de los objetos cerámicos
26. Januar – 30. November 2018 (BASA-Baukasten)
Como resultado del trabajo práctico de los estudiantes del seminario de Análisis de Cerámica del Departamento de Antropología de las Américas de la Universidad de Bonn, se ha montado una exposición empleando una selección de piezas arqueológicas, históricas y etnográficas de la Bonner Altamerika-Sammlung (BASA).
La exposición se ha basado en los principios de cadena operatoria y vida social de los objetos, siguiendo una orientación inspirada en el trabajo del Museo Nacional de Etnografía y Folklore (MUSEF) de La Paz, Bolivia. Algunos de los componentes de esta exposición emplean los materiales y técnicas de fabricación de los objetos cerámicos como puntos de ingreso a mundos de valores y significado. Otros abordan el rol social de los objetos cerámicos y/o su iconografía, sea al interior de sociedades documentadas etnográfica o arqueológicamente, sea atravesando el tiempo en una perspectiva diacrónica o de longue durée.
Art de Cuisine
Esskultur in Lateinamerika
9. Oktober 2017 – 30. Juni 2018
Kartoffeln, Tomaten, Mais, Bohnen, Kürbis, Avocado, Kakao… diese und viele weitere Nahrungsmittel, die wir heute selbstverständlich in der Küche verwenden, haben ihren Ursprung (auch) in Lateinamerika, wo sie seit sehr langer Zeit kultiviert, zubereitet und verzehrt werden.
Art de Cuisine zeigt eine Reihe von Beispielen der Ess- und Trinkkultur aus verschiedenen Regionen Lateinamerikas, die anhand von Objekten aus dem Bestand der Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) veranschaulicht werden. Die Ausstellung deckt eine große zeitliche Spanne ab, die von der vorspanischen Vergangenheit bis in die Gegenwart reicht. Inspiriert von der Frage, wo das Essen herkommt, thematisiert sie auch Aspekte der Nahrungsbeschaffung, der Verarbeitung von Lebensmitteln und der Zubereitung von Speisen und Getränken.
In diesem Sinne beginnt der Rundgang der Beschaffung und Erzeugung von Nahrungsmitteln, etwa durch Jagd, Fischfang oder mittels der Landwirtschaft. Aspekte des Umgangs mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen werden durch die Beispiele Maniok und Kürbis sowie den Themenbereich Lagerung und Transport veranschaulicht. Die Zubereitung wird anhand des Kakaos und der aztekischen Küche thematisiert. Essen und Trinken spielten und spielen oftmals eine wichtige Rolle in rituellen Kontexten, was am Beispiel Allerheiligen bzw. Allerseelen aufgezeigt wird.
Die Ausstellung Art de Cuisine wurde von den Studierenden der Abteilung erarbeitet, die im Sommersemester 2017 ihr Museumspraktikum in der BASA absolvierten.
Sammellust
Objekte enthüllen ihre Geschichten
25. April 2017 – Mai 2019
Was macht eigentlich eine Sammlung zur Sammlung? Was unterscheidet sie von einer losen Ansammlung von Objekten? Diesen Fragen sind die Studierenden im Rahmen des Praktikums „Museumsgeschichten. Sammlungen konzeptualisieren und analysieren am Beispiel der BASA“ im Wintersemester 2016/2017 auf den Grund gegangen. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in der Ausstellung „Sammellust“.
Die Bonner Altamerika-Sammlung ist selbst eine Sammlung, genauer gesagt eine ethnologisch-archäologische Lehr- und Studiensammlung. Gleichzeitig besteht sie aus vielen verschiedenen Sammlungen, die sich je nach gewähltem Kriterium aus bestimmten Objekten zusammensetzen können. Die vier in der Ausstellung präsentierten Sammlungen sind jeweils auf einen Sammler bzw. eine Sammlerin zurückzuführen, die Objekte nach individuellen Kriterien zusammengetragen und später der BASA zur Verfügung gestellt haben. Die meisten von ihnen pflegten einen recht engen Bezug zur BASA.
Stellvertretend für jede Sammlung sind vier repräsentative Objekte ausgestellt, deren Geschichten – von ihrer materiellen Beschaffenheit und Herstellung über ihre Funktion und Verwendung als Gebrauchsgegenstand, die Umstände ihrer Reise in die BASA und schließlich ihre Bedeutung als Museumsobjekt im Kontext der jeweiligen Sammlung in der BASA – die Studierenden nacherzählen.
Papiere und Gefäße
Neue Arbeiten von Gonzalo Sainz-Trápaga
25. April 2017 – 31. August 2017
Die Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) der Universität Bonn stellt aktuelle Werke des Künstlers Gonzalo Sainz-Trápaga vor. Dabei verschmelzen die Ausstellungsstücke hervorragend mit den Exponaten der BASA.
Der Bonner Bildhauer, Gold- und Silberschmied Sainz-Trápaga hat für seine aktuelle Ausstellung Schmiede- und Papierarbeiten zusammengestellt und seine Werke in direkte Korrelation zu Exponaten der Bonner Altamerika-Sammlung, wie archäologischen Gefäßen aus der Maya-Kultur und dem südamerikanischen Andenraum, gestellt.
Bei der Herstellung der Papierwerke verwendet Sainz-Trápaga Naturpigmente. Einige in dieser Ausstellung präsentierten Arbeiten bestehen ausschließlich aus Naturpigmenten der Lilie, des Blütenstaubes und der Harze, die mit einer Alkoholtinktur extrahiert werden.
Die Zusammenarbeit mit der Universität Bonn ergab sich aus einem Besuch Sainz-Trápagas in der BASA. Ihm gefiel das Konzept des „offenen Museums als Experimentierraum“, einem belebten Ort, in dem Studierende arbeiten und verweilen können.
Teobert Maler
Historische Fotografien Mexikos
12. Januar – 22. Februar 2017
In Kooperation mit dem Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zeigt die Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) der Universität Bonn eine Ausstellung zum fotografischen Werk Teobert Malers, die am 12. Januar 2017 vom verantwortlichen Kurator, Dr. Gregor Wolff, eröffnet wurde.
Teobert Maler (1842-1917) gilt als einer der bedeutendsten Forschungsfotografen des 19. Jahrhunderts. Seine ersten Fotografien entstanden ab 1874; es folgten etwa 3.000 fotografische Abzüge. Zu Malers Aufnahmen aus 30 Jahren Arbeit in Mexiko zählen auch Porträts, Stadtansichten sowie Landschafts- und Naturaufnahmen. Maler war als Offizier in österreichischen Diensten am missglückten Versuch beteiligt, Maximilian von Österreich als Kaiser von Mexiko zu etablieren; nach Maximilians Hinrichtung reiste Maler durch Mexiko.
Die ausgestellten Fotografien zeigen beispielsweise einige der ältesten Stadtansichten von Oaxaca, darüber hinaus seltene Studioaufnahmen Malers sowie Landschaftsaufnahmen. Die Fotografien werden in der Ausstellung mit Tagebüchern, Skizzen und Briefen aus dem Nachlass Teobert Malers ergänzt, die ebenso zu den Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zählen.
Spinnst du?
Fäden spinnen – Texte weben – Textilien kommunizieren
Die Ausstellung „Spinnst Du?“ war im BASA-Baukasten, dem Markenzeichen der Bonner Altamerika-Sammlung, zu sehen. Sie wurde von Studierenden der Abteilung für Altamerikanistik der Universität Bonn konzipiert. Die Ausstellung setzt sich philosophisch spielerisch mit dem Spannungsfeld zwischen Texten und Textilien auseinander. „Text“ kommt vom lateinischen texere, das bedeutet „weben“. Textum ist das Gewebe.
Die Frage „Spinnst Du?“ soll hier nicht als Beleidigung verstanden werden. Fäden werden nicht nur handwerklich gesponnen, sondern auch gedanklich – nicht umsonst sprechen wir vom „roten Faden“ und versuchen, „den Faden nicht zu verlieren“.
Die Ausstellung zeigt Dinge, die wie Texte verstanden werden können, da sie wie Texte auch Formen von kommunikativer Handlung sind.
Video zur Ausstellung von UniBonnTV: SPINNST DU? Eine Ausstellung (2016)
Ausstellungen 2013–2017
Feeding the Dead
Weihrauchgefäße und Urnen der Hochland-Maya von Guatemala
25. Mai 2016 – März 2017
Seit der Präklassik spielt das Verbrennen des Harzes des Weihrauchbaums für die Maya eine wichtige Rolle. In verschiedenen Zeremonien wird mit den Göttern und Ahnen Kontakt aufgenommen, die dann mit dem Rauch „genährt“ werden. Im Hochland von Guatemala wurden Mitglieder der Elite um 900 n. Chr. in bis zu einem Meter hohen Gefäßen, den sogenannten K‘ichee‘-Urnen, bestattet. Die Töpfer statteten diese mit tönernen Jaguarköpfen aus, durch deren offene Mäuler den sterblichen Überresten Opfergaben gegeben werden konnten.
Durch zwei Schenkungen kamen in den letzten Jahren insgesamt 35 Weihrauchgefäße und Urnen in unsere Institutssammlung. Die Stücke wurden im Guatemala der 70er Jahre von den Sammlern Eduard Wagner und Anneliese Binder erworben.
Laura Heise untersuchte diese Keramiken im Rahmen ihrer Bachelor-Abschlussarbeit. Im Vergleich mit ähnlichen Stücken konnte so der Großteil der Objekte geographisch und zeitlich eingeordnet werden. Die Ergebnisse werden nun in der Bonner Altamerika-Sammlung zum ersten Mal einem öffentlichen Publikum gezeigt.
smaller than life
die welt en miniature
25. Mai 2016 – 6. Januar 2017
Bereits in vorchristlicher Zeit nutzten die Menschen Miniaturgefäße und -figuren, die heute aus archäologischen Kontexten geborgen werden. Während einige wohl Votiv- oder Opfergaben waren, dürften andere zum Beispiel auch Spielzeuge gewesen sein. Die Funktion mancher dieser Miniaturen ist jedoch bis heute ein Rätsel.
Modelle bilden in verkleinerter Version Realitäten oder Entwürfe möglicher Realitäten ab, um sie fassbar und verständlich zu machen. Auch Objektsammlungen lassen sich als Modelle der Wirklichkeit verstehen.
Die Ausstellung zeigt Gegenstände aus der Bonner Altamerika-Sammlung und aus verschiedenen Privatsammlungen, die sich durch ihre geringe Größe auszeichnen. Sie lädt dazu ein, die Welt im Kleinen zu entdecken und sie dadurch im Großen neu wahrzunehmen. Im Vordergrund stehen dabei Miniaturen der Apalai-Wayana und der Tiriyó sowie von einigen ihrer karib-sprachigen Nachbarn, deren materielle Kultur derzeit im Projekt „Mensch-Ding-Verflechtungen indigener Gesellschaften“ der Abteilung für Altamerikanistik untersucht werden.
Gläsernes Bildgedächtnis Lateinamerikas
Eine Expedition in die digitalen Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts
13. November 2015 – 24. April 2016
Mehr als 10.000 historische Bildträger – Glasnegative, Glaspositive sowie großformatige Planfilmnegative – mit Motiven aus Lateinamerika zählen zum Bestand des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) in Berlin. Dieser faszinierende und zum Großteil bisher unveröffentlichte Bestand wurde im Jahr 2013 mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) wissenschaftlich erschlossen und in weiten Teilen digitalisiert.
Mit Bildern von Max Uhle, Hans Steffen, Teobert Maler u.a. zeigt die Ausstellung ausgewählte Beispiele aus diesem „gläsernen Bildgedächtnis“ Lateinamerikas. Frühe archäologische Forschungen finden sich ebenso dokumentiert wie geographische Arbeiten oder ethnografische Impressionen. Neben Fundobjekten zeigen die Bilder auch Freunde und Helfer der Forscher und geben somit Einblicke in Arbeitsmethoden und persönlichen Netzwerke.
Die von Dr. des. Frank S. Kohl, Dr. Gregor Wolff und Diana von Römer erarbeitete und vom Designbüro böing Gestaltung umgesetzte Ausstellung ist mit Unterstützung des Förderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in der Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) zu sehen.
Azteken
Einst und Heute
14. September – 1. November 2015
Im Rahmen eines Museumspraktikums haben Studierende der Abteilung für Altamerikanistik Objekte aus der Bonner Altamerika-Sammlung ausgewählt, um mit ihnen die Lebenswelten der Azteken – einst und heute – zu illustrieren.
Sie berichten von der Wanderung der Azteken ins Hochtal von Mexiko, der Gründung ihrer Hauptstadt Tenochtitlan auf einer Insel im See, der Entfaltung von Tenochtitlan zu einer der größten und prachtvollsten Städte der Welt im 15. Jahrhundert, vom Pantheon der Azteken, ihrem Schriftsystem und Bilderhandschriften, der Lebensmittelproduktion sowie von Chinampas, den schwimmenden Gärten um die Stadt im See.
Sie zeigen auch die Verbindungen ins Jetzt: berichten von der Entwicklung des heutigen Mexiko-City, dem Totenkult um Allerseelen und der Verehrung von Santa Muerte sowie von der modernen Bewegung der Danzantes Aztecas.
Sammlungsbegegnungen
Amazonas-Objekte der BASA illustrieren die Berliner Snethlage-Sammlung (EM)
30. Januar – 31. August 2015
Anfang des 20. Jahrhunderts erforschte die deutsche Ornithologin Emilie Snethlage (1868–1929) das Amazonasdelta. Unter anderem bereiste sie zweimal das Gebiet des mittleren Rio Xingu und sammelte dort auch ethnografisch. Die entstandene Sammlung befindet sich heute im Ethnologischen Museum Berlin. Es ist die einzige erhaltene von den Xipaya und Kuruaya, zwei tupi-sprachigen Gruppen. In der Ausstellung werden 22 Fotografien von Objekten dieser Sammlung gezeigt.
Im Rahmen eines Museumspraktikums haben Studierende der Abteilung für Altamerikanistik Objekte aus der Bonner Altamerika-Sammlung ausgewählt, um mit ihnen die Fotografien der Snethlage-Sammlung zu illustrieren. Sie haben dazu Gegenstände ganz unterschiedlicher kultureller Herkunft ausgewählt und thematisieren auch Lebensbereiche, die in der Sammlung Snethlages nicht durch Objekte repräsentiert werden, wie z.B. die Zubereitung von Maniok.
Copa para quem?
Proteste, Militarisierung und Umsiedlungen in Rio de Janeiro im Kontext der Fußball-WM 2014
8. April – 17. Oktober 2014
Vor dem Hintergrund der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien wird in der Bonner Altamerika-Sammlung die Fotoausstellung Copa para quem? gezeigt, die die negativen Folgen und Einflüsse der Großveranstaltungen (neben der WM auch Olympia 2016 in Rio de Janeiro) in den Fokus rücken soll.
Unter dem Druck der FIFA, IOK und der internationalen Aufmerksamkeit, werden in Rio de Janeiro stadtpolitische Maßnahmen durchgeführt, die in den meisten Fällen die Bedürfnisse und Rechte vieler brasilianischen Bürger_innen ignorieren: Investitionen in Bauprojekte ohne Nutzen für die Öffentlichkeit, Zwangsumsieldungen zugunsten von städtebaulichen Maßnahmen und Verdrängung der einkommensschwachen Bevölkerung in die Peripherie, sowie militärische Besetzungen zur Garantierung der urbanen Sicherheit während der Mega-Events. Diese Prozesse wurden von Fotograf_innen mitverfolgt und dokumentiert.
Die an der Ausstellung beteiligten Fotograf_innen wurden in der Escola de Fotógrafos Populares, der Fotografieschule von Imagens do Povo der zivilgesellschaftlichen Organisation Observatório de Favelas in Rio de Janeiro ausgebildet.
Die Ausstellung wurde von der Gruppe OXIS organisiert. Auf der Website der Gruppe kann das im Nachhinein entstandene Fotobuch Cidade em Jogo (2016) heruntergeladen werden.
Siehe auch die Fotostrecke „Rio de Janeiro ‒ Umsiedlungen, Militarisierung und Proteste anlässlich der Olympischen Spiele“ im Nachrichtenportal amerika21.
Persönliches
Fremde Objekte und Bonner Leidenschaften
8. April – 31. Juli 2014
Zur Wiedereröffnung der BASA präsentieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Abteilung ihre ganz persönlichen Lieblingsobjekte. Die Frage danach führt zu einer Vielzahl unterschiedlicher Überlegungen. Wodurch gelingt es einem bestimmten Objekt, sich einem Menschen einzuprägen? Welcher Gegenstand spricht mich an? Zu welchem habe ich eine besondere Beziehung und wie kann ich diese beschreiben? Welche Gefühle und welche Erinnerungen lösen Objekte in uns aus, die wir Tag für Tag oder auch nur in einem besonderen Augenblick wahrgenommen haben? Mit welchen Fragen, wissenschaftlichen wie persönlichen, treten wir an diese Gegenstände heran? Welche Sehnsüchte verstecken sich möglicherweise in diesen Objekten, welche Landschaften können sie imaginieren?
Die Ausstellung lädt zu einem persönlichen Rundgang durch Objektwelten und Forschungsleidenschaften ein. Sie regt an, unser jeweils eigenes Verhältnis zu den Dingen um uns herum neu zu reflektieren.
Leben und Tod im Alten Peru
26. Mai – 22. Dezember 2013 in der BASA
12. April – 9. November 2014 im Lippischen Landesmuseum, Detmold
Kooperationsprojekt der Stiftung/Sammlung Köhler-Osbahr, dem Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg und der Bonner Altamerika-Sammlung
Die Ausstellung „Leben und Tod im Alten Peru“ zeigt Objekte andiner Kulturen wie der Inka, Nasca und Moche. Diese sind zum großen Teil in der Absicht hergestellt worden, sie den Toten mit auf den Weg in eine andere Welt zu geben und den Lebenden grundlegende Botschaften über die Ordnung der diesseitigen und der jenseitigen Welten zu vermitteln. In ihren vielfältigen Formen spiegeln die Objekte die Mannigfaltigkeit und den Reichtum der andinen Welt und ihrer Jahrtausende alten Kulturen wider.
Zu dieser Ausstellung wurde ein umfangreicher Katalog publiziert, der im BASA-Museum erworben werden kann.
Frühere Ausstellungen im Video
Video zur Ausstellung von UniBonnTV: Papiere und Gefäße von Gonzalo Sainz-Trápaga (2017)
Video zur Ausstellung von UniBonnTV: Die Azteken. Studenten kuratieren eine Ausstellung (2015)
Video zur Ausstellung von UniBonnTV: Oxis in der Bonner Oxfordstraße (2014)
Video zur Ausstellung von UniBonnTV: Bonner Altamerika-Sammlung umgebaut (2014)
Video zur Ausstellung von UniBonnTV: Leben und Tod im alten Peru (2014)
Kontakt
BASA-Museum. Bonner Amerikas-Sammlung
Oxfordstraße 15
53111 Bonn
Ansprechpartner*innen
Maya Saupe Morocho, B.A.
Lars-Michael Schacht
Isabel Zwach
Teilprojekt Ethnologie/Altamerikanistik im Verbund-Projekt SiSi