Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

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Wiedereröffnung!

Seit Mittwoch, dem 23.10.2024, steht das Ägyptische Museum als Teil des neuen Uni-Hauses "P26" in der Poststraße 26 (zwischen Hauptbahnhof und Münster, also mitten in der Bonner City) der Allgemeinheit wieder zur Verfügung

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag jeweils 14 bis 18 Uhr (feiertags geschlossen).

Ein Umzugsvideo finden Sie hier: https://www.youtube.com/shorts/qKzTspodzOg

Weitere Informationen zu P26 und den vielfältigen Angeboten dort finden Sie hier: https://www.uni-bonn.de/de/universitaet/unileben/p26

Die Inhalte der einzelnen Bereiche unserer Website werden in den nächsten Wochen sukzessive aktualisiert.

Aktuelles und Veranstaltungen im Ägyptischen Museum

Vortrag Mittwoch, 30. April 2025, 17:00 Uhr

Prof. Dr. Richard Bußmann (Köln):

Zawyet Sultan von der prädynastischen Zeit bis zum Alten Reich: Ergebnisse der aktuellen Grabungen.

Die Universität zu Köln hat 2022 nach ersten Surveys mit umfangreichen Ausgrabungen in Zawyet Sultan, dem antiken Hebenu, begonnen. Hebenu war die Hauptstadt des 16. oberägyptischen Gaus und liegt etwa 10km südlich der heutigen Stadt el-Minia. Der Grabungsplatz ist in der Forschungsliteratur vor allem auf Grund der kleinen Stufenpyramide aus dem frühen Alten Reich und der Felsgräber des späten Alten Reichs und des Neuen Reichs bekannt.Tatsächlich war der Ort aber seit der prädynastischen Zeit mit Unterbrechungen bis in die Spätantike bewohnt. Die aktuellen Grabungen konzentrieren sich auf zwei Bereiche: die kleine Stufenpyramide und den darunter liegenden, weitgehend unbekannten Friedhof aus der prädynastischen Zeit und ein ausgedehntes, dicht belegtes Friedhofsareal des Alten Reichs südlich der griechisch-römischen Siedlung. Daneben sind viele weitere Einzelbefunde aus der langen Geschichte dieses schlecht erforschen Ortes zu Tage getreten. Der Vortrag gibt einen Einblick in die materielle Kultur und das soziale Profil der lokalen Gemeinschaft von Hebenu über die Jahrhunderte und ordnet die Befunde in ihre kulturhistorischen Zusammenhänge ein.

Richard Bußmann studierte Ägyptologie, Altorientalistik und Evangelische Theologie an der Universität Heidelberg, der Freien Universität und der Humboldt-Universität Berlin. Nach seiner Promotion (2007) war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin. Nach einem Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung (Cambridge, 2010), war er Dozent der Ägyptologie und ägyptischen Archäologie im University College London und 2016 hat er die Professur für Ägyptologie an der Universität Köln inne. Seine Forschungsschwerpunkte beinhalten Fragestellungen zur Archäologie und Gesellschaft des alten Ägyptens, dem Urbanismus in Nordost-Afrika und dem Kulturvergleich früher komplexer Gesellschaften.

Ort: Ägyptisches Museum • P26 (3. OG) • Poststraße 26 • 53111 Bonn

Zeit: Mittwoch, 30. April 2025, 17:00 Uhr

Der Vortrag wird zusätzlich via Zoom übertragen. Die kostenlose Teilnahme erfordert eine Registrierung über folgenden Link:

https://uni-bonn.zoom-x.de/meeting/register/MQnTnnfuQZqwJ4r2SLLOsg

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In memoriam:

Andreas Blasius, 9.4.1967–15.1.2023

Von Ehre ohne Ruhm

Von Größe ohne Glanz

Von Würde ohne Sold –

so überschrieb Walter Benjamin seine Deutschen Menschen, und in einer durchaus sehr spezifischen Weise gelten diese Verse auch für unseren Freund und Kollegen Andreas Blasius. 

Mit akribischer Detailarbeit in seinem Forschungsfeld des Hellenismus und insbesondere der Ptolemäer-/Seleukidenzeit erreichte er Klarheit im Urteil und sein Wissenskosmos spannte sich zeitlich und räumlich vom pharaonischen Ägypten bis zum römischen Britannien. Es war eine Freude, mit ihm zu diskutieren. Als melancholischer Romantiker und Perfektionist setzte er sich immer wieder selbst sehr hohe Ansprüche, und dies machte sein Leben nicht leichter. Dabei zeichnete ihn eine außerordentliche Hilfsbereitschaft aus, von der wir alle profitieren durften.

Von den akademischen Kerndaten ist sein Magister in Alter Geschichte vom Dezember 1995 sowie seine Mitarbeiterrolle im Bonner SFB 534 (07/1999 bis 06/2003) herauszuheben. Seitdem ohne ein Amt (eine Bezeichnung als Independent Scholar hat er allerdings nie gewählt) war Andreas allein kraft seiner Leistung ein international geschätzter Forscher, und zwar in den vernetzten Feldern Alte Geschichte, Theologie, Klassische Archäologie und eben Ägyptologie mit substantiellen Beiträgen in diversen lokalen, nationalen und internationalen Konferenzen und Workshops. In einem engen Verhältnis zu Frau Ursula Rößler-Köhler als Gründungsdirektorin stehend, spielte er eine wesentliche Rolle bei Etablierung und Aufbau des Bonner Ägyptischen Museums, gerade auch als Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender des Fördervereins. Auch privat war er ein leidenschaftlicher Sammler, und besonders im Feld der Münzen kam dem Museum seine diesbezügliche Expertise zu Gute. Andreas war ein begeisterter und begeisternder Lehrer, der über viele Jahre regelmäßig sehr erfolgreiche Kurse zum ptolemäischen und römischen Ägypten, zum römischen Britannien oder zur pharaonenzeitlichen ägyptischen Geschichte angeboten hat. Als Nachtarbeiter hat er sich in den letzten Jahren zwar sozial zurückgezogen, blieb aber immer extrem hilfsbereit. 

Wir vermissen Andreas Blasius und sind traurig über seinen plötzlichen Tod. 

Im Namen der Abteilung für Ägyptologie, des Ägyptischen Museums und seiner Freunde:

Ludwig Morenz, Beryl Büma, Amr El Hawary, Frank Förster

(Schriften von Andreas Blasius)

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