Marita-Horster-Stipendium
Das Marita-Horster-Stipendium für Doktoranden am Archäologischen Institut der Universität Bonn
Dank der Großzügigkeit der Familie Horster gibt es seit 2001 am Archäologischen Institut, Abteilung für Klassische Archäologie, das Marita-Horster-Stipendium zum Abschluss einer bereits fortgeschrittenen Dissertation. Es wird in der Regel für ein Jahr bewilligt, falls notwendig auch bis zu zwei Jahren. Die Höhe des Stipendiums beträgt 1.000,- € pro Monat. Zur Zeit wird mit Stefanie Herten die fünfzehnte Stipenditatin gefördert; sie arbeitet zur "Funktion von Marmorstatuetten im östlichen Mittelmeerraum".
Die Ausschreibung für eine Neuvergabe wird auf der Webseite und per Aushang veröffentlicht. Einzureichen sind ein Lebenslauf (incl. eventuellem Schriftenverzeichnis) und ein maximal 5-seitiges Exposé des Dissertationsvorhabens. Auf Vorschlag der Dozenten der Klassischen Archäologie entscheidet die Familie Horster über die Vergabe.
Fragen und Bewerbungen sind an Prof. Martin Bentz (m.bentz@uni-bonn.de) zu richten.
Zur Geschichte und der Namensgeberin des Stipendiums
„In Dankbarkeit für die Gastfreundschaft, welche ihre Mutter Marita Horster über Jahrzehnte im Archäologischen Institut der Universität Bonn genießen durfte und für die Impulse, welche sie selbst von ihrer Mutter durch Reisen, Gespräche und Publikationen erfahren durften,“ beschlossen ihre fünf Kinder, zum 1. April 2001 ein Doktoranden-Stipendium einzurichten.
Marita Horster geb. Bischoff (1906–1993) wurde 1935 bei dem Kunsthistoriker Wilhelm Pinder an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert mit der Dissertation „Das Ornament der Akanthusranke in Verbindung mit Mensch und Tier. Formengeschichtliche Untersuchung eines Ornamentmotivs von der römischen Kaiserzeit bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts.“ Das Thema hatte der Klassische Archäologe Carl Weickert angeregt, der dann Zweitgutachter war.
Die Beziehung zwischen Renaissance und Antike hat Marita Horster in zahlreichen Aufsätzen verfolgt, freundschaftlich unterstützt durch die Bonner Professoren Ernst Langlotz (1944–1966) und Nikolaus Himmelmann-Wildschütz (1966–1994). Ihr opus magnum „Andrea del Castagno: complete edition with a critical catalogue“ erschien 1980 (Phaidon Press, Oxford), bis heute die einzige Monographie zu einem der einflussreichsten Künstler der Frührenaissance in Florenz (1418–1457).
- Dirk Piekarski
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