Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Vorträge und Veranstaltungen

17.05.2024 ab 09:00 Uhr Haus der Evangelischen Kirche, Adenauerallee 37, 53113 Bonn,

The life and shape of pre-modern cities were strongly influenced by different temporal phenomena. These include natural cycles such as the changes between day and night or shifting seasons, the timing and duration of human activities, the devices and conventions for measuring and structuring time, but also individual perceptions of time. These different forms of time manifested themselves in various urban spaces and gave rise to various rhythms and temporalities. To understand urbanity and social life in a particular period or region, it is therefore fundamentally important to examine not only the spaces but also the times of cities. Temporal routines strongly shaped political, economic, religious and daily life. So far, however, the roles that different forms of time and their manifestations played in pre-modern cities remain largely unknown. Thus, the workshop aims at initiating an analysis and discussion of the temporal dimension of urbanity.

16.05.2024 ab 18:15 Uhr AVZ III, Römerstraße 164, 53117 Bonn,

Frau Dr. Simone Michel-von Dungern hält am 16.05.2024 einen Vortrag mit dem Titel "Zeugnisse der Antike? Zur Problematik der Kategorisierung Magischer Gemmen". Als „Magische Gemmen“ bezeichnet man (positiv) geschnittene Halbedelsteine, die feststehenden Kombinationen aus Bild-Motiv, Inschrift und/oder Zeichen sowie Steinmaterial bzw. -farbe folgen und eng mit dem antiken Amulett- und Zauberwesen korrespondieren. Als schützende Amulette oder heilbringende Talismane begleiteten sie ihre Träger. Insbesondere im 2. und 3. Jh. n. Chr. verbreitet, gelten die geschnittenen Steine als Zeugnisse des antiken Volksglaubens. Wie zeitgenössische Imitationen und Neuschöpfungen belegen, faszinierten sie auch Sammler und Gelehrte späterer Epochen. Der Vortrag stellt mit Einblicken in die Forschungs- und Sammlungsgeschichte neuzeitliche Beispiele vor, entlarvt ein angeblich antikes Exemplar als Produkt des 18. Jahrhunderts und unterstreicht so die Dringlichkeit der Kategorisierung Magischer Gemmen.

24.10.2024 ab 18:15 Uhr AVZ III, Römerstraße 164, 53117 Bonn,

Frau Prof. Dr. Anja Klöckner (Goethe-Universität Frankfurt am Main) hält am 24.10.2024 einen Vortrag mit dem Titel "Sichtbarkeit und Wahrnehmung. Grabdenkmäler und Funerallandschaften im Treverergebiet". In dem Vortrag sollen erste Ergebnisse eines Projektes zur Rekonstruktion der treverischen Funerallandschaft vorgestellt werden. Der Fokus liegt dabei auf einer formalen, räumlichen, funktionalen und semiotischen Kontextualisierung sämtlicher Grabdenkmäler und auf dem durch sie gebildeten Bezugsnetz. Mit Hilfe modellhafter, digitaler Rekonstruktionen werden Rezeptionsästhetik und Rezeptionslenkung sowie Farbcodierung / Polychromie untersucht.

04.12.2024 von 10:15 bis 11:00 Akademisches Kunstmuseum Bonn,

"Instrumentum domesticum: Alltagsobjekte des häuslichen Gebrauchs im Akademischen Kunstmuseum Bonn" In der Archäologie bezeichnet instrumentum domesticum Instrumente, Werkzeuge und andere Artefakte, die für den alltäglichen häuslichen Gebrauch bestimmt sind. Die Bezeichnung stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt „Haushaltsgeräte“, ein Begriff, der ursprünglich im römischen Recht definiert wurde. Unter dieser Bezeichnung werden auch Nachbildungen von Gegenständen, die für die Beisetzung in Gräbern oder Weihung in Heiligtümern bestimmt sind, subsumiert. Der Begriff bezieht sich auch auf Inschriften und farbliche Kennzeichnungen, die auf solche Gegenständen geschrieben wurden. Dazu gehören beispielsweise persönliche Siegel, Inschriften in orakelhaften Gegenständen, Talismane und persönliche Zaubersprüche. Im Rahmen des Vortrages werden verschiedene Objekte aus dem Bestand des Akademischen Kunstmuseums und deren Funktion und Verwendung vorgestellt.

04.12.2024 von 14:15 bis 15:00 Akademisches Kunstmuseum Bonn,

"Schwarz, Rot, Bunt – Die Entwicklung der griechischen Vasenmalerei" Griechische Keramik ist eine der Hauptgattungen in der Klassischen Archäologie. Vor Jahrtausenden gebrannt, sind die Gefäße und Scherben bis heute sehr gut erhalten. Keramik hilft nicht nur dabei, archäologische Befunde zu datieren, sondern sie gibt auch Auskunft über viele Aspekte der antiken Welt. Besonders interessant sind die Bemalungen. In der Führung werden die verschiedenen Verzierungstechniken und ihre Entwicklung während der Klassischen Antike vorgestellt. Außerdem geht es um die dargestellten Motive und Bildthemen. Sie geben Auskunft über Handelskontakte, Kultur- und Technologieaustausch, über die antike Götter- und Heldenwelt sowie den Alltag der Menschen vor 2.500 Jahren. Treffpunkt ist der Haupteingang des Museums, zu finden an der Gebäudefassade parallel zur Römerstraße (s. www.antikensammlung.uni-bonn.de).

20.02.2025 ab 18:15 Uhr Vortragssaal des LVR-LandesMuseums Bonn,

Dr. Eva Rosenstock (Universität Bonn, Bonn Center for ArchaeoSciences) hält am 13.02.2025 einen Vortrag mit dem Titel "Vom Boden ins Labor. Bioarchäologie im Rheinland als Schlüssel zur Vergangenheit". Seit 2021 wird mit dem Bonn Center for ArchaeoSciences (BoCAS) die naturwissenschaftliche Archäologie als neuer Arbeitsbereich an der Universität Bonn aufgebaut. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Bioarchäologie und biomolekularen Archäologie: Menschliche Skelettreste, die daraus gewonnenen Isotopenverhältnisse sowie organische Rückstände an Gefäßen und anderen Artefakten liefern wertvolle Einblicke in menschliche Ernährung, Gesundheitszustand und Mobilität sowie in Herkunft und Nutzung von Objekten. Der Vortrag beleuchtet anhand aktueller Fallstudien aus unserer Arbeit die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Archäologie für die Erforschung der Lebenswelten vergangener Gesellschaften im Rheinland und darüber hinaus.

13.02.2025 ab 18:15 Uhr Hörsaal 1, AVZ III, Römerstraße 164, 53117, Bonn,

Meninx war in der Antike der namengebende Hauptort der Insel Djerba und eines der wichtigsten Produktionszentren von Purpur im Mittelmeerraum. Die Siedlung wurde im 4. Jh. v. Chr. gegründet und entwickelte sich zu einer der größten Metropolen im römischen Nordafrika. In dem Vortrag werden die wichtigsten Ergebnisse eines seit 2015 laufenden deutsch-tunesischen Forschungsprojektes vorgestellt, das Aufschluss über die urbane Struktur und die Hafenanlagen von Meninx sowie facettenreiche Einblicke in die lange Stadtgeschichte erbracht hat.

01.04.2025 ab 09:00 Uhr Digital Hub Bonn (Am Hauptbahnhof 6, 53111 Bonn),

Vom 31.03. bis zum 05.04. veranstaltet das Projekt "Virtual Worlds in Teaching Archaeology" eine Spring School zu "3D and VR in Archaeology. Implementing VR rooms and production of 3D data", an der Studierende und Lehrende von der Universität Bonn, der Universität Amsterdam, der Universität Oslo und der Open Universiteit der Niederlande teilnehmen.

15.05.2025 ab 18:15 Uhr AVZ III, Römerstraße 164, 53117 Bonn,

Frau PD Dr. Chiara Blasetti Fantauzzi (Berlin) hält am 15.05.2025 einen Vortrag mit dem Titel "Die sakrale Topographie von Erice. Neue Untersuchungen in den Heiligtümern der Aphrodite und Demeter". Die antike Stadt Eryx (heute Erice) in Westsizilien ist insbesondere für ihr Aphroditeheiligtum bekannt, das Polybios als das berühmteste Heiligtum Siziliens bezeichnete (Pol. 1. 55. 7–8). Die Freie Universität Berlin führt seit 2010 archäologische Untersuchungen in Erice durch, zunächst entlang der Stadtmauer und seit 2021 in den außerhalb der Stadt gelegenen Heiligtümern der Aphrodite und der Demeter. Im Rahmen des Vortrags wird die Chronologie der Stadt und der Heiligtümer anhand der neuen Grabungen erläutert. Zudem wird ihre Entwicklung vom 7. bis 1. Jh. v. Chr. rekonstruiert und mit den reichen literarischen Quellen korreliert. Die Grabungsergebnisse werfen ein neues Licht auf die politischen Hintergründe der Stadtgründung und die kulturgeschichtliche Bedeutung der Heiligtümer.

10.07.2025 ab 18:15 Uhr AVZ III, Römerstraße 164, 53117 Bonn,

Frau Dr. Viktoria Räuchle (München) hält am 10.07.2025 einen Vortrag mit dem Titel "Chain My Heart! Der gefesselte Eros in der griechisch-römischen Bilderwelt und Literatur". Das Motiv des gefesselten und damit für seine Schikanen gegen unglücklich Verliebte bestraften Liebesgottes wurde in der hellenistischen und kaiserzeitlichen Bilderwelt und Literatur in verschiedensten Gattungen und Kontexten rezipiert. In der Figur verdichten sich unterschiedliche Bedeutungsebenen zu einem Panoptikum des Begehrens, das sich aus universalen Aspekten affektiver Erfahrung speist und zugleich von kulturspezifischen Liebeskonzepten sowie literarischen und visuellen Traditionen geprägt ist. Das Motiv dient als Ausgangspunkt einer Erörterung über das Wesen der Liebe zwischen göttlicher Macht und Affekt, die Fesseln der Leidenschaften und die Ketten der Vernunft, universale und zeitgebundene Aspekte des Begehrens und die Verstrickungen konkreter und metaphorischer Bedeutungen in der antiken Bildsprache.

26.06.2025 ab 18:15 Uhr AVZ III, Römerstraße 164, 53117 Bonn,

Herr Prof. Dr. Leif Scheuermann (Trier) hält am 26.06.2025 einen Vortrag mit dem Titel "Antikes Transportwesen simulieren? Einblicke in das STRADA Projekt". Simulationen werden heutzutage in weiten Bereichen der Naturwissenschaften als Standardmethode eingesetzt. Doch auch in den Altertumswissenschaften erscheinen immer mehr Ansätze, historische Simulationen zu nutzen. ERC STRADA-Projekt, dessen Ziel es ist Ankunftswahrscheinlichkeit von Transporten zwischen Aquileia und dem Donaulimes zu berechnen, steht im Zentrum dieses Vortrags.

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