Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Quechua

Quechua ist die am weitesten verbreitete indigene Sprache Amerikas; sie wird heute noch von ca. 9 - 10 Millionen Menschen im Andenraum in Südamerika gesprochen.

I. Allgemeine Einführung

Das Quechua wird als eine Sprachfamilie mit mehreren Varietäten bezeichnet, die in zwei große Dialektgruppen eingeteilt wird.

Die erste Dialektgruppe, die sich im  zentralen  Hochland Perus befindet, wird von Parker (1963) als  Quechua B (QB) und von Torero (1964) als Quechua I (QI)  bezeichnet. Die zweite Gruppe, von Parker Quechua A (QA) und von Torero Quechua II (QII) genannt, verteilt sich über große Teile des Andenhochlandes, wie über  verschiedene Gebiete der westlichen Amazonas-Region - vom südwestlichen Kolumbien über Ecuador, Peru und Bolivien bis in den Norden Chiles und den Nordwesten Argentiniens. Torero unterteilt das Quechua II in die Untergruppen QIIA, QIIB und QIIC.  Zu der letzten Dialektgruppe (QII) gehören unter anderem das Quechua Ayacuchano und das Quechua Cuzqueño. Das Quechua IIC ist die meistgesprochene und am weitesten verbreitete Dialektgruppe (Siehe Abbildung 1, 2).

Nach der Hypothese Toreros (1970) gelten die Küste und das Hochland Zentralperus als der Ursprung des Proto-Quechua. Durch Handel und Religion verbreitete sich das Quechua bereits vor der Inka Zeit. Die Inka verwendeten das Quechua als Verkehrssprache. Sie verbreiteten es weiter und es diente ihnen als Instrument zur Schaffung einer homogenen Bevölkerung.

Quechua-Sprachkarte.png
Abbildung 1: Sprachkarte - In Anlehnung an “The Inca Sphere: approximate distribution of indigenous languages in the mid twentieth century“ und “approximate distribution of Quechua dialects in Peru and adjacent areas“ © Adelaar & Muysken 2004: 184, 169
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
Aus: Übersicht zu den Klassifikationsschemata der Quechua-Varietäten nach Parker und Torero (Dedenbach-Salazar Sáenz et. al 2002: XIII). Modifizierungen und Ergänzungen in Kursiv © Torero 2002: 55-58 und Adelaar & Muysken 2004: 185-188

II. Quechua in Bonn

Hermann Trimborn etablierte bereits 1936 die Quechua Forschung und -Lehre am damaligen Seminar für Völkerkunde der Universität Bonn. Seitdem leitete er mit zeitlichen Unterbrechungen eine Einführung ins „Ketschua“ Cuzqueño. Seit 1968 wird Quechua  kontinuierlich angeboten und ist seit 1970 fester Bestandteil des Curriculums. Unterrichtet wird heute das moderne Quechua Ayacuchano, dessen grammatische Struktur, linguistische Analyse und Übersetzung die Grundlage der ersten Semester bilden. Im dritten Semester („Vertiefungsmodul indianische Sprache“) werden die Grammatik und die Übersetzungspraxis auf der Grundlage moderner Quechua Ayacuchano und Cuzqueño-Texte, sowie auch kolonialzeitlicher Texte, wie z.  B. des Manuskripts von Huarochirí vertieft.

Die Bonner Quechua-Forschung und Lehre hat eine sehr lange Tradition. Forscher, wie Hermann Trimborn, Roswith Hartmann und Sabine Dedenbach-Salazar Saénz haben im Institut nicht nur Quechua unterrichtet, sondern auch durch ihre vielfältigen Publikationen einen immensen  Beitrag zur Quechua-Forschung geleistet. Archäologische, ethnologische, ethnolinguistische und soziolinguistische Forschungen im Andenraum  waren und sind ein wichtiger Forschungsbereich der Abteilung für Altamerikanistik, in  der kontinuierlich Forschungsprojekte und Abschlussarbeiten zu Quechua-bezogenen Themen durchgeführt werden.

9-10 Mio

Sprecher*innen

III. Orthographie

Das Quechua wird erst seit der Kolonialzeit mit Hilfe eines Alphabets geschrieben. Ein standarisiertes Alphabet, das alle Varietäten abdeckt ist nicht vorhanden.
Im Fall von Peru wurde nach der Offizialisierung des Quechua 1975 das „Alfabeto Básico General“ aufgestellt, auf dessen Grundlage Grammatiken und Basiswörterbücher für sechs Dialektgruppen erstellt werden sollten. 

Da aber das Grundinventar von 21 Graphemen (14 Konsonanten, zwei Semivokalen  und fünf Vokale: /a/, /e/, /i/, /o/, /u/) nicht alle Varietäten des Quechua in Peru abdeckt, sollen zusätzliche Zeichen bzw. Kombinationen von Zeichen gemäß den Erfordernissen der einzelnen Dialekte hinzugefügt werden.

Jedes Zeichen hat eine unterschiedliche phonetische Realisierung in der jeweiligen Dialektgruppe. Für die Dialektgruppe Cuzco-Collao weisen die Okklusiven /p/; /k/; /q/ jeweils zwei Allophone [ɸ], [p]; [x], [k]; [X] [q] auf. Diese Unterscheidung wurde nicht realisiert, so dass z.B. weiterhin rapra ʹBlattʹ [raϕra], wakcha ʹarmʹ [waxčha] und waqra ʹHornʹ [wa⁠Χra] als rafra, wajcha und wajra mit Hilfe des spanischen Alphabets geschrieben wurde.

1985 wurde das Alphabet von 1975 durch das „Panalfabeto Quechua“, welches nur drei Vokale verwendet, ersetzt.

Quechua_Dialektgruppen.png
© Sola & Túpac Yupanqui 1976: Ohne Seitenzahl.

Da aber das Grundinventar von 21 Graphemen (14 Konsonanten, zwei Semivokalen  und fünf Vokale: /a/, /e/, /i/, /o/, /u/) nicht alle Varietäten des Quechua in Peru abdeckt, sollen zusätzliche Zeichen bzw. Kombinationen von Zeichen gemäß den Erfordernissen der einzelnen Dialekte hinzugefügt werden. Jedes Zeichen hat eine unterschiedliche phonetische Realisierung in der jeweiligen Dialektgruppe. Für die Dialektgruppe Cuzco-Collao weisen die Okklusiven /p/; /k/; /q/ jeweils zwei Allophone [ɸ], [p]; [x], [k]; [X] [q] auf. Diese Unterscheidung wurde nicht realisiert, so dass z.B. weiterhin rapra ʹBlattʹ [raϕra], wakcha ʹarmʹ [waxčha] und waqra ʹHornʹ [wa⁠Χra] als rafra, wajcha und wajra mit Hilfe des spanischen Alphabets geschrieben wurde. 1985 wurde das Alphabet von 1975 durch das „Panalfabeto Quechua“, welches nur drei Vokale verwendet, ersetzt.

Die Academia Mayor de la Lengua Quechua in Cuzco verwendet das „Alfabeto básico del Quechua imperial“. Es basiert auf dem Alphabet von 1975 und  behält die fünf Vokale: /a/, /e/, /i/, /o/, /u/ (Covarrubias Campana 1993: 33-34). Das Lautsystem des Quechua Ayacuchano aus dem Quechua Buch „Rimaykullayki“ entspricht dem „Alfabeto Oficial“ von 1975. Der palatale Frikativ /sh/ wird dabei weggelassen. Das Quechua Ayacuchano besitzt  drei phonemische Vokale: /a/, /i/, /u/.

/i/ und /u/ werden geschlossen ausgesprochen. Die offenen Varianten /e/, /o/ treten nur in Zusammenhang mit dem postvelaren Frikativ /q/ auf. Zur Normierung der südlichen Varietäten erschien 1994 das Wörterbuch Diccionario unificado del Quechua sureño von Cerrón-Palomino (1994), das die aspirierten und glottalisierten Laute des Quechua Cuzqueño beibehält und im Allgemeinen auf dem Quechua Ayacuchano basiert. Dieses Wörterbuch erhält aber nicht die Akzeptanz einiger Institutionen, insbesondere nicht der „Academia der Lengua Quechua“ in Cuzco,  weil diese das „Panalalfabeto Quechua“ nicht anerkennen und sie für die Beibehaltung der fünf Vokalen plädieren. Die Academia ist der Meinung, dass das Quechua Imperial aus Cuzco, die legitime Quechua Sprache sei, deren Verschriftung sich nicht an eine andere Varietät anpassen solle. Texte aus der Academia zeigen aber selbst keine Vereinheitlichung in der Schrift.

Andere Autoren wie z. B. Chirinos Rivera (1996) wenden zwar die Vorschläge Cerrón- Palominos für das Quechua unificado sureño in ihren Büchern an, lassen aber aspirierte und glottalisierte Laute aus dem Quechua Cuzqueño weg. Diese werden nur bei bedeutungsunterscheidender Funktion beibehalten. Insofern besteht immer noch keine Vereinheitlichung der Schrift. Trotz aller Bemühungen bestehen immer noch Verwirrungen in der orthografischen und lautlichen Realisierung der Konsonanten und Vokale. Bis jetzt werden immer noch teilweise die spanischen Schreibformen benutzt.

IV. Sprachstruktur

Das Quechua ist eine agglutinierende Sprache, d.h. die grammatikalischen Formenbildungen werden ausschließlich durch Suffixe ausgedrückt, die an die Wortwurzel in bestimmter Reihenfolge angehängt werden. Allgemein werden Quechua-Wörter auf der vorletzten Silbe betont

llama                                                                ʹdas Lamaʹ

llamacha                                                          ʹdas kleine Lamaʹ

llamachalla                                                       ʹdas kleine liebe Lamaʹ

llamachallayki                                                   ʹdein kleines liebes Lamaʹ

llamachallaykikuna                                            ʹdeine kleinen lieben Lamasʹ

llamachallaykikunawan                                      ʹmit deinen kleinen lieben Lamasʹ

llamachallaykikunapiwan*                                  ʹauch mit deinen kleinen lieben Lamasʹ

llamachallaykikunapiwanpas                              ʹauch mit deinen kleinen lieben Lamasʹ

llamachallaykikunapiwanpaschá                         ʹwahrscheinlich auch mit deinen kleinen lieben Lamasʹ

*Das Suffix -piwan ist eine Variante von -wan

Abweichungen werden durch einen Akzent gekennzeichnet.

Quechua_Wortbildung.png
Grafische Darstellung der Wortbildung im Quechua © Wölck, Wolfgang 1987: 38

Die Wortfolge der Satzstruktur im Quechua  ist Subjekt-Objekt-Verb (SOV):

mamay   mikunata    apan                                  ʹmeine Mutter bringt das Essenʹ

Subjekt    Objekt     Verb                                        Subjekt           Verb    Objekt

Diese Anordnung SOV ist aber nicht obligatorisch und kann durch Verwendung andere Suffixe variieren.

Durch das Anfügen von Suffixen an die unveränderliche Wortwurzel können die Funktion von Konjunktionen, Präpositionen, Person, Numerus, Zeit-Aspekt, Modus, Handlungsart etc., aber auch die Beziehungen der Wörter eines Satzes zueinander und ebenso Inhalte wie Frage – Antwort, Freude, Trauer, Interesse, Zweifel, Bestimmtheit, Höflichkeit, Richtung, Zeit, Ort, Besitz und vieles mehr gebildet werden.

Die Suffixe im Quechua kann man in  drei Kategorien einteilen: Nominal -, Verbal- und  ambivalente oder unabhängige Suffixe, auch “enclíticos” genannt, die nach Dedenbach- Salazar Sáenz (2003) auch als universale Suffixe bezeichnet werden. Innerhalb dieser Kategorien werden die Suffixe u. a. in Gruppen eingeordnet, die sich nach deren Funktion und Bedeutung unterscheiden.

Nominalsuffixe

Nominalsuffixe können ausschließlich in Verbindung mit Nomen (Substantive, Adjektive, Pronomen, Numerale etc.) stehen. Unter den nominalen Suffixen sind die Plural, Kasus und Possessiv-Suffixe, weitere nominalmodifizierende Suffixe und die verbalisierenden Suffixe zu finden.

llamaykikuna     hatunyanku                              
ʹdeine Lamas wachsenʹ
llama                Nomen, Substantiv ʹLamaʹ                               
-yki                   personales Possessivsuffix, 2. Person Singular  ʹdeinʹ
-kuna               Plural Suffix
-hatun                Nomen, Adjektiv ʹgroßʹ
-ya                   verbalisiert das Adjektiv hatun und macht daraus ein Verb hatunya- ʹwachsenʹ
-nku                 Konjugationssuffix, Präsens, 3. Person Plural ʹsieʹ

Verbalsuffixe

Verbalsuffixe erscheinen nur in Verbindung mit Verben. Zu den verbalen Suffixen gehören die unidirektionalen und transitionalen Suffixe, die Suffixe für Zeit-Aspekt und Modus, die Modal Suffixe und die nominalisierenden Suffixe.
Ein besonderes Phänomen des Quechua bilden die transitionalen Suffixe. Diese Suffixe kennzeichnen das Objektpronomen des Satzes und werden in die konjugierte Verform eingefügt.

Normale Konjugation                                        eingefügtes Objekt in die konjugierte Verbform

wañuchin          ʹer tötetʹ                                    wañuchiwan                  ʹer tötet michʹ

wañuchi-           ʹtötenʹ                                       wañuchi-                       ʹtötenʹ

-n                     3. Person: ʹer, sie, esʹ                wa-                               1. Person Objekt: ʹmir/michʹ

                                                                            -n                                 3. Person Subjekt: ʹer, sie, esʹ

Es können aber nicht alle transitionalen Suffixe in ihre grundlegenden Bestandteile zerlegt werden.
Im Quechua werden die komplexen Satzstrukturen, die aus einem Haupt- und Nebensatz bestehen, vor allem mit Hilfe von Nominalisierungen gebildet:

mana paykunawan riptiykuqa wañurachiwanmankuch  karqa
ʹwenn wir nicht mit ihnen mitgegangen wären, hätten sie uns wahrscheinlich getötetʹ

-pti nominalisiert das Verb ri- ʹgehenʹ und zeigt an, dass zwei Subjekte in einem Satz die Handlung bestimmen. Die Handlung des Nebensatzes, dessen Verb mit -pti verbunden wird liegt zeitlich vor der des Hauptsatzes.
Die semantische Komplexität der Sprache zeigt sich außerdem vor allem in der Verwendung und Kombination von Modal-Suffixen, deren Funktion jener der deutschen verbalen Präfixe nicht unähnlich ist (Dedenbach-Salazar Sáenz 2003: 14). Modalsuffixe verändern den Inhalt von Verbalwurzeln, indem sie Art und Weise, Verlauf, Intention, Motive, Ziel oder Bezugsrahmen der Handlung angeben. Einige Modal-Suffixe lassen sich im Deutschen, wenn überhaupt, oft schwer übersetzen.
Sie können überwiegend in einer bestimmten Reihenfolge miteinander kombiniert werden.

                   -ra

         -pa                    -ya      -cha    -ri   -yku  -rqu  -chi   -ysi   -pu  -ku  -mu  -lla

                    -ti

 Aus: Dedenbach-Salazar Sáenz et al. 2002: 199.

Die Reihenfolge kann geändert werden, wenn -na irgendwo zwischen -cha und -mu eingefügt wird. 

mana paykunawan riptiykuqa wañurachiwanmankuch karqa

ʹwenn wir nicht mit ihnen mitgegangen wären, hätten sie uns wahrscheinlich getötetʹ

-rqu wird zu -ra vor -chi und zeigt hier eine abgeschlossene Handlung, die nicht lange andauert. Im Deutschen wird es in der Vergangenheit ausgedrückt.

 

Ambivalente Suffixe

Ambivalente Suffixe können mit beiden Wortarten (Nomen und Verben) vorkommen. In diese Kategorie sind die Kommentar-Suffixe, die assoziierend-kontrastierende-Suffixe, das Vokativ-Suffix, das themamarkierende Suffix und die sequentiell ordnenden Suffixe.

Die Kommentarsuffixe (-m/-mi, -s/-si, -ch/-cha) kommentieren die Haltung des Sprechers gegenüber ihre Aussage:

allinmi                                                    allinsi                                                   allincha

es ist gut (ich bin mir sicher)                  man sagt, dass es gut ist                       es ist vielleicht gut

 

Reihenfolge der Universal-Suffixe im Wort

Quechua_Suffixe.png
© Aus: Dedenbach-Salazar Sáenz et al. 2002: 103.

Diese Suffixe werden je nach Varietät und / oder theoretischem Forschungsansatz unterschiedlich klassifiziert. Diese schematische Klassifizierung ist dem Lehrbuch Rimaykullayki (2002) und aus Dedenbach-Salazar Sáenz (2003) entnommen worden (Siehe Abbildung 3). Alle Beispiele gehören zur Varietät des Quechua Ayacuchano.

V. Varietäten des Quechua

Die oben dargestellten Beobachtungen über die Struktur der Sprache beziehen sich auf alle Varietäten der Quechua-Sprache (Dedenbach-Salazar Sáenz 2003: 14), jedoch weisen insbesondere die Dialektgruppen des QI und QII große Unterschiede auf allen linguistischen Ebenen auf. Dies trifft vor allem auf die morphologischen, lexikalischen und phonologischen Ebenen zu, so dass die Verständigung zwischen Sprechern beiden Dialektgruppen nicht ohne weiteres möglich ist. Andererseits bestehen zwischen den Varietäten des QII mehr Ähnlichkeiten als zwischen den Varietäten des QI, so dass die Kommunikation zwischen einem Sprecher des Quechua Ayacuchano mit einem Sprecher des Quechua Cuzqueño trotz einiger phonologischer Differenzierung möglich ist. 

Quechua Ayacuchano und Cuzqueño im Vergleich 

Aussprache / Phonetik

Ein besonderes Merkmal des Quechua Cuzqueño sind die Okklusive. Diese  können einfach, aspiriert, und glottalisiert werden, d.h. als Knacklaut ausgesprochen werden. Dabei haben die Phoneme eine bedeutungsunterscheidende Funktion. Das Quechua Ayacuchano weist keine aspirierten und glottalisierten Laute auf.

Ayacuchano

postvelarer Frikativ  [χ]

ñoqa [ɲoχa]

 

velarer Okklusiv [k]

taklla [tak⁠ʎa]

 

postvelarer Frikativ am Silbenende [χ]

soqta [soχta]

 

palataler Okklusiv am Silbenanfang [tʃ]

michi [mitʃi]

 

 

palataler Okklusiv am Silbenende [tʃ]

pichka [pitʃka]

ABER:

hamuchkani [hamutʃkani]

 

labialer Okklusiv am Silbenende [p]

upya- [upja]

 

labialer Okklusiv am Silbenende [p]

hamuptin [hamuptin]

 

-pa (nach Konsonant und Vokal)

llamanpa / llamapa

 

velarer Okklusiv am Silbenende [k]

-chik

hamunchik

 

-mp-  

pampay

 

-mk-

llamkay

 

-mq-

chamqay

 

-aw(-)

punchaw

Cuzqueño

postvelarer Okklusiv  [q]

noqa, ñoqa [noqa], [ɲoqa]

 

velarer Frikativ am Silbenende [x]

taklla [tax⁠ʎ⁠a]

 

postvelarer Frikativ am Silbenende [χ]

soqta [soχta]

 

palataler Okklusiv am Silbenanfang [tʃ]  

michi [mitʃi]

postalveolarer Frikativ [ʃ]

mishi [miʃi]

 

alveolarer Frikativ am Silbenende [s]

pisqa [pisqa]

 

hamushani [hamuʃani]

 

velarer Frikativ am Silbenende [x]

ukya- [uxja]

 

postvelarer Frikativ am Silbenende [χ]

hamuqtin [hamuχtin]

 

-pa (nach Konsonant) / -q (nach Vokal)

llamanpa / llamaq

 

alveolarer Frikativ am Silbenende [s]

-chis

hamunchis

 

-np-

pʹanpay

 

-nkʹ-

llankʹay

 

-nq-

chanqay

 

-ay(-)

pʼunchay

Suffixe

Ambivalente Suffixe

-m (nach Vokal) / -mi (nach Konsonant)

anchatam / kunturmi

 

-pas

qampas

 

Modalsuffixe

einige Unterschiede in Form:

-naku

maqanakuy

 

-yku / -yka

apaykuy / apaykamuy

 

in Bedeutung:

-pu / -pa Begünstigung

apapuway / apapamuy

Ambivalente Suffixe

-n (nach Vokal) / -mi (nach Konsonant)

anchatan / konturmi

 

-pas / -pis

qanpas / qanpis

 

Modalsuffixe

 

-na + -ku / -puna + -ku

maqanakuy / qhawapunakuy

 

-yku / -yu / -yka / -ya

apaykuy / apayuy / apaykamuy / apayamuy

 

-pu / -pa Begünstigung

ruwapuway / apapamuy

-pu regressiv

kutipuy

VI. Koloniales Quechua

Zeiten

einfache Zeit 1. Person exkl.

-niku

hamuniku

unspezifische Vergangenheit 3. Person

Singular                Plural

-rqa                      -rqaku

hamurqa               hamurqaku         

einfache Zeit 1. Person exkl.

-yku

hamuyku

unspezifische Vergangenheit 3. Person

Singular            Plural

-rqan                 -rqanku

hamurqan         hamurqanku

In Anlehnung an Quechua Ayacuchano und Cuzqueño im Vergleich. Unterrichtsmaterialien (Dedenbach-Salazar Sáenz).

In den spanischen Dokumenten der Kolonialzeit findet man die Bezeichnung lenguas generales. Einer der  bedeutendste war la lengua general del Inga, auch als la lengua del Cuzco benannte Sprache. Da die Sprache die Brücke zur Missionierung der  Indigenen Bevölkerung darstellte, verfassten die spanischen Geistlichen Grammatiken, Wörterbücher und christlich-religiöse Texte in die lengua general del Inga. Die Grammatiken und Wörterbücher waren erforderlich, um die Priester in Quechua zu unterrichten. Auf diese Weise sollten alle Kleriker die lengua general del Inga beherrschen und als Missionssprache verwenden. Auf diese Weise hat sich die Quechua-Sprache weiter verbreitet.

1560 erschien in Spanien die erste Quechua -Grammatik Grammatica o arte de la lengua general de los indios de los reynos del Peru und das erste Wörterbuch Lexicon o Vocabulario de la Lengua General del Perú llamada Quichua von Domingo de Santo Tomás. Der Dominikaner lebte mehr als 20 Jahre an der Küste Perus, lernte die dortige Quechua-Varietät und setzte sich auch für die Rechte der indianischen Bevölkerung ein. Das zweite Hauptwerk ist von Diego Gonzales Holguín.  Die Gramatica y arte nveva de la lengva general de todo el Peru, llamada lengua qquichua, o lengua del Inca, die 1607 erschien. Ein Jahr später erschien das Vocabvlario de la Lengva General de todo el Perv llamada Lengua Qquichua o del Inca. Gonzales Holguín betonte, dass er die Quechua Varietät aus Cuzco in seinem Werk verwendet. Nach genauer Betrachtung lässt sich feststellen, dass sowohl Domingo de Santo Tomás als auch Diego Gonzales Holguín eine südliche Varietät des Quechua (QII) beschreiben.

Felipe Guaman Poma de Ayala mit seinem Werk Nueva Corónica y Buen Gobierno aus dem Jahr 1610 gehört zu den ersten Indigenen Schreibern der Kolonialzeit. In seinem Werk finden sich unter anderen auch Quechua-Passagen, die in die südliche Varietät eingeordnet werden können.

Ein anderer Quechua-sprachiger Autor ist Juan de Santa Cruz Pachacuti Yamqui Salcamaygua mit seinem Werk Relacion de antigüedades deste reyno. Das Quechua, das er in seiner Beschreibung der Inka verwendet, ist auch eine südliche Varietät des Quechua.

Eines der wichtigsten Werke, welches vollständig in einer bereits ausgestorbenen Quechua Varietät des Südens erfasst wurde, ist das Manuskript von Huarochirí. Es handelt sich um Erzählungen in Form von Mythen und Beschreibungen religiöser Zeremonien der Bewohner der Provinz Huarochirí im Hinterland von Lima (Peru), niedergeschrieben bzw. kopiert und redigiert vermutlich von dem geistlichen Mestizen, Francisco de Avila, zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Nachdem 1939 Hermann Trimborn als erster das Manuskript auf Deutsch übersetzte und veröffentlichte, wurde es 1941 ergänzt und die Neuauflage 1976 unter Hermann Trimborn und Antje Kelm veröffentlicht.

VII: Sprachbeispiel

 Texttranskription in moderner Orthographie

Kunanyá ñoqa willarisaykichik chay puriqkuna, terruku nisqanku watakunamanta. Chay watakunapiqa ñoqayku ancha mancharisqallaña yacharaniku. Sapa tuta allqo anyaykuptinmi ñoqayku wasiykumanta sacha sacha ukukunaman ayqekuraniku. Hinaspa tukuy tuta, ancha ancha manchakuyllawanmi, sacha sacha ukukunapi achikyaraniku. Mana ayqekuptiykuqa wasiykuman yaykuramuspa, mana paykunawan riptiykuqa wañurachiwanmankuch karqa. Hinaptinmi chaymantañataq tutan tutan wakiqnin runakunata wawankunatapas waqachkaqta sapallanta saqeykachispan pusaraku. Chay runakuna ñanninta waqastin pasaraku,  „wawallayya“, nispanku, waqaraku. Manam paykunaqa mayman pusasqantapas yacharakuchu, haykap kutimunantapas. Chay puriqkuna, cabitukuna achka runakunata mana manchakuspan chinkaykachira, wañurachira. Manam kunankamapas wakiqnintaqa tarinkuraqchu.

Übersetzung

Nun, ich  werde euch jetzt über die Jahre des puriqkuna1 oder der sogenannten terruku2 erzählen. In diesen Jahren lebten wir unter großem Schrecken. Jede Nacht, wenn der Hund bellte, flohen wir schnell aus unseren Häusern mitten ins Gebüsch. Deshalb wachten wir bei Tagesanbruch mitten im Gebüsch auf und hatten sehr große Angst. Wenn wir nicht geflohen wären, nachdem sie (die Terroristen) in unser Haus eingedrungen waren, wenn wir nicht mit ihnen mitgegangen wären, hätten sie uns wahrscheinlich getötet. Dann kam hinzu, dass sie jede Nacht die restlichen Menschen mitnahmen, wobei diese ihre Kinder weinend und alleine zurücklassen mussten. Diese Menschen gingen weinend den Weg entlang und sagten dabei: „Oh, meine lieben Kinder“ und wie sie weinten. Sie wussten auch nicht wohin sie gebracht wurden, und auch nicht wann sie zurückkehren würden. Diese puriqkuna und die kabitukuna ließen3 skrupellos viele Menschen verschwinden und rasant vernichten. Sogar bis heute findet man noch nicht den Rest (der verschwundenen Menschen).

 

Morphologische Textanalyse

kunan-yá ñoqa willa-ri-saykichik chay puri-q-kuna, terruku nisqanku wata-kuna-manta

jetzt-NA 1-erzählen-IN-1S→2O-PL-F jene gehen-AT-PL Terrorist sogenannte Jahr-PL-SZ

ʹjetzt nun ich euch erzählen werde über die Jahre jene puriqkuna oder der sogenannten terruku ʹ

 

chay wata-kuna-pi-qa ñoqayku ancha mancha-ri-sqa-llaña yacha-raniku

jenes Jahr-PL-L-TO 1PL-EX sehr Angst haben-IN-NV-AG leben-1PL-EX-UV

ʹin jenen Jahren wir unter großem Schrecken lebten ʹ

 

sapa tuta allqo anya-yku-pti-n-mi ñoqayku wasi-yku-manta sacha sacha uku-kuna-man ayqe-ku-raniku

jede Nacht Hund bellen-Φ-SV-3-P-AS 1PL-EX Haus-1PL.EX-P-SÖ Gebüsch Mitte-PL-D fliehen-RF-1P- EX.UV

ʹjede Nacht der Hund Bellen sein, wir unseres Haus aus  mitten ins Gebüsch schnell flohenʹ

 

hinaspa tukuy tuta, ancha ancha manchaku-y-lla-wan-mi sacha sacha uku-kuna-pi achikya-raniku

deshalb ganze Nacht sehr sehr Angst haben-NI-LI-IS-AS Gebüsch Mitte-PL-LO Tagesanbruch aufwachen-1PL-EX-UV

ʹdeshalb ganze Nacht nur sehr sehr Angst haben im Gebüsch mitten bei Tagesanbruch aufwachtenʹ  

 

mana ayqe-ku-pti-yku-qa wasi-yku-man yayku-ra-mu-spa

NG fliehen-RF-SS-1PL-EX-P-TO Haus-1PL-EX-P-DR hineingehen-RP-DR-SS

ʹnicht unsere Fliehen, in unserem Haus eindringenʹ

 

mana paykuna-wan ri-pti-yku-qa wañu-ra-chi-wan-man-ku-ch ka-rqa.

NE 3PL-BE gehen-SV-1PL-EX-P-TO töten-RP-KA-3S → 1O-PL-EX -PO-DB [sein-3UV]

ʹnicht mit ihnen unsere Gehen, getötet hätten sie uns wahrscheinlich ʹ

 

hinaptin-mi chaymanta-ñataq tutan tutan wakiqnin runa-kuna-ta

infolgedessen-AS dann-KO Nacht Nacht Rest Mensch-PL-AK

ʹinfolgedessen dann jede Nacht den Rest der Menschen (mitnahmen)ʹ

 

wawa-n(ku)-kuna-ta-pas waqa-chka-q-ta sapa-lla-n-ta saqe-yka-chi-spa-n pusa-raku

Kind-3PL-P-PL-AK-AS weinen-DU-AT-AK allein-LI-3-P-AK zurücklassen-Φ-KA-SG-3-P mitnehmen-3PL-UV

ʹauch (sie) ihre Kinder weinend alleine zurücklassen gezwungen mitnahmenʹ

 

chay runa-kuna-qa ñanninta waqa-stin pasa-raku:  „wawa-lla-y-ya“, nispanku, waqa-raku

jene Menschen-PL-TO Weg entlang weinen-SS vorbei gehen-3-PL-UV Kind-Z-1-P-VO sagend weinen-3-P-UV

ʹjene Menschen den Weg entlang weinend gingen: „Oh, meine lieben Kinder“ sagten dabei und weinten sieʹ

mana-m paykuna-qa may-man pusa-sqa-n-ta-pas yacha-raku-chu, haykap kuti-mu-na-n-ta-pas

NE-AS 3-PL-TO wo-D mitnehmen-NV-3-P-AK-AS wissen-3-PL-UV-NE wann zurückkehren-DR-NF-3-P-AK-AS

ʹnicht wohin sie gebracht wurden auch wussten sie, wann sein Zurückkehren auch nichtʹ

 

chay puri-q-kuna, cabitu-kuna achka runa-kuna-ta mana manchaku-spa-n chinka-yka-chi-ra wañurachira

jene wandern-AT-PL Soldaten-PL viele Menschen-PL-AK NE Angst haben-SG-3-P verschwinden-Φ-KA-3-UV töten-RP-KA-3-UV

ʹjene puriqkuna, kabitukunaviele Menschen nicht sein Angs haben verschwinden ließen und vernichten rasantʹ

 

manam kunan-kama-pas wakiqnin-ta-qa tari-nku-raq-chu

NE-AS jetzt-TE-AS Rest-AK-TO finden-3-PL-AZ-NE

ʹnicht bis heute auch den Rest finden sie sogarʹ

 

 

Abkürzungen

1 - erste Person

2 - zweite Person

3 - dritte Person

1S → 2O-PL ʹich → euchʹ

3S → 1O-PL-EX ʹer → unsʹ

[…] - Hilfsverb

Φ - keine Äquivalente

NA - nachdrücklich

IN - inchoativ  

DR - direktional

DI - diminutiv

S - Subjekt

O - Objekt

SI - Singular

PL - Plural

F - Futur

AT - aktantiell

L - lokativ

TO - “topic marker”

EX - exklusive

NV - Nominalisator Vergangenheit

AG - augmentativ

UV - Vergangenheit

Z - Zuneigung

SV - Satz-Subordinierend; bei Inkongruenz der Subjekte

P - Possessiv

SÖ - separativ (örtlich)

D - direktional

RF -reflexiv

NI - Nominalisator Infinitiv

LI - limitativ

IS - instrumental

AS - assertativ

LO - lokativ

RP - repentin

KA - kausativ

PO - Potential

NE - Negation

BE - Begleitung

SZ - separativ (zeitlich)

KO - konnektiv

AK - Akkusativ

DU - durativ

SG - Satz-subordinierend; bei identischem Subjekt

VO - Vokativ

NF - Nominalisator Futur

TE - terminativ

DB - dubitativ

AZ - Andauern eines Zustands ʹnochʹ. Hier: ʹsogarʹ

SS - Satz-subordinierend; bei identischem Subjekt und Gleichzeitigkeit

 

Inhaltlicher Kontext der Geschichte

Diese Geschichte vermittelt uns einen kurzen Überblick über die Zeit des Terrors und der Grausamkeit, die die Menschen insbesondere in Ayacucho durchmachen mussten.

Am Ende des 20. Jahrhunderts versetzten die zwei Guerillaorganisationen Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) und Movimiento Revolucionario Túpac Amaru (MRTA) Peru in Angst und Schrecken. Es war der Beginn des Bürgerkriegs und damit des Menschenrechtsverbrechens. 2001 wurde eine Comisión de la Verdad y Reconciliación, (CVR) (Wahrheitskommission) gegründet, deren Aufgabe die Ermittlung, Dokumentierung und Aufarbeitung der schweren Menschenrechtsverbrechen war. Nach ihren Angaben waren ca. 70,000  Menschen in den zwei Dekaden nach 1980 zu Tode gekommen. Für 54 % der Gewalttaten  waren Sendero Luminoso und für 1,5% MRTA verantwortlich. 28% der Todesfälle wurden durch Polizisten und Soldaten, 13 % durch die rondas campesinas (von Militär organisierte Bürgerwehren) sowie durch die Paramilitärs durchgeführt. Vom Terror waren vor allem die Indigene und die Unterschichtsbevölkerung betroffen. Die Mehrheit der Opfer stammte aus den Departementos Ayacucho, Junín, Apurímac, Huánuco, Huancavelica und San Martín. Dabei sprachen 75% der Menschen Quechua. Die CVR berichtet über die Anwendung physischer und psychischer Gewalt, Massaker, Exekution, Entführung, Folter, Vergewaltigung. Viele Quechua-Sprecher wollten nicht mehr zwischen den grausamen Aktionen der Sicherheitsorgane und der Senderistas leben. Eltern schickten ihre Kinder zu Verwandten in die Städte, weil sie fürchteten, dass sie von den Senderistas eingezogen würden. Somit lässt sich sagen, dass sie zwangsweise ihre Kultur, Sprache und Identität aufgeben sollten. Trotz dieser Zeit des Grauens ist das Quechua Ayacuchano immer noch präsent in der ländlichen Bevölkerung. Dennoch soll erwähnt werden, dass das Quechua zu einer Sprache gehört, die vom Aussterben bedroht ist.

Die nachfolgend transkribierte und analysierte Audioaufnahme wurde im März 2019 von Ruddy Acurio Cruz in Bonn aufgenommen/dokumentiert. Die Quechua Ayacuchano-Sprecherin Tomasa Quispe (Pseudonym) stammt aus Vilcashuamán (Dept. Ayacucho). Sie spricht Spanisch und Quechua Ayacuchano. Sie erteilte mir die Genehmigung, die Audioaufnahme, ihre Geschichte, im Sprachportal der Abteilungs-Webseite zu veröffentlichen, wofür ich mich an diese Stelle herzlich bedanken möchte:

Warmimasillay, urpillay, sonqollay, yanapawasqaykimanta sonqoymi anchata kusikun!

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Sprachbeispiel K'iche' Maya

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Aufklapp-Text

 [1]puriqkuna ist eine neutrale Bezeichnung für die Anhänger des Leuchtendes Pfads. Die wörtliche Übersetzung wäre „die Wanderer“. Die puriqkuna waren vorwiegend nachts unterwegs.
[2] terruku = terroristita < span. terrorista + -ita (Diminutiv im Spanischen). Die Endung -ku  (Diminutiv im Quechua Cuzqueño). Die ursprüngliche affektive Bedeutung wird zu einer abwertenden Bezeichnung.
[3]kabitukuna  = die Soldaten < span. cabo + -ito (Diminutiv im Spanischen) + -kuna (Plural im Quechua

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