Willkommen an der Abteilung für Ägyptologie!
Aktueller Hinweise
Die Lehrveranstaltungen des Wintersemesters 2024/25 beginnen am 14.10.2024!
Am 26.11.2024 finden die Neuen Forschungen der Ägyptologie in NRW in Münster statt! Das Programm können Sie hier herunterladen:
Zusätzliche Hinweise:
Die Exkursion nach Paris findet vom 07.-10.11.2024 statt. Der Termin für das dazugehörige Exkursionsseminar wird in Abstimmung mit den Teilnehmenden festgelegt.
Der Kurs "Lektüre: Die Geschichte des Sinuhe" von PD Dr. Francis Breyer findet als Blockseminar am 26. und 27.10.2024 per Zoom statt. Bei Interesse, melden Sie sich bitte bei fbreyer@uni-bonn.de.
Die Ägyptologie erforscht alle Bereiche der altägyptischen Kultur (Alltagsleben, Sprache und Literatur, Geschichte, Religion, Kultur und Kunst, Wirtschaft, Recht, Ethik und Geistesleben) von der vorpharaonischen Zeit des 5. Jahrtausends vor Christus bis zu den letzten hieroglyphischen Inschriften im späten 4. Jahrhundert nach Christus. Zu der christlich-koptischen Kultur des spätantiken und mittelalterlichen Nordostafrika besteht trotz aller Brüche eine fließender Übergang. Spuren dieser Kultur finden sich vor allem im Niltal vom Mittelmeer bis zum Sudan als auch von der Libyschen Wüste im Westen bis nach Vorderasien im Osten sowie im gesamten Mittelmeerraum. Die Ägyptologie vereint das Studium ägyptischer Kunst und der materiellen Kultur mit der Untersuchung schriftlicher Quellen Ägyptens. Ein traditioneller Schwerpunkt der deutschsprachigen Ägyptologie besteht in der Erforschung der ägyptischen Sprache und Schrift, sowie der darin abgefassten Texte. Zentraler Bestandteil des Studiums ist daher das Erlernen verschiedener Sprachstufen (insb. Alt-, Mittel- und Neuägyptisch, aber auch Demotisch und Koptisch) und Schriftsysteme (Hieroglyphen, Hieratisch und Demotisch).
Die Bonner Ägyptologie blickt vor allem aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive auf das Alte Ägypten. Von prähistorischen Felsbildern bis zu koptischen Mönchsvätern bilden die Forschungen der Abteilung das Fach in seiner gesamten Breite ab. Thematische Schwerpunkte der Forschung und Lehre bestehen in der formativen Phase der ägyptischen Kultur, der Geistesgeschichte und Literatur des Mittleren Reiches, der Herausbildung der frühen Alphabetschrift und Schriftbildlichkeit. Bereits in den 1950ern wurde durch Elmar Edels Grabungstätigkeit an der Qubbet el-Hawa ein Fokus auf die dortige Nekropole gelegt, der bis heute die Bonner Ägyptologie in Lehre und Forschung prägt. So kann mit archäologischem Material aus diesen frühen Projekten im ägyptischen Museum gearbeitet werden, das durch die enge Einbindung in die Lehre Studierenden frühzeitig die Gelegenheit zur Arbeit an Originalen bietet. Hinzu kommen aktuelle Grabungen und Surveys in der Assuaner Region und im Südwest-Sinai.
Die Anfänge der Ägyptologie an der Universität Bonn sind untrennbar mit dem Namen Alfred Wiedemann verbunden. Er habilitierte dort 1883 in den Fächern Alte Geschichte sowie Ägyptologie und wurde 1891 zum außerordentlichen Professor ernannt. Am 07.05.1897 wurde ihm der Lehrstuhl für Ägyptologie übertragen, wodurch sich dieses Fach an der Universität Bonn fest etablierte. Räumlichkeiten standen dem Seminar zu diesem Zeitpunkt nicht zur Verfügung, sodass sämtliche Lehrveranstaltungen in der Privatwohnung des Dozenten abgehalten wurden. Die Situation änderte sich erst unter Hans Bonnet, der die Nachfolge Wiedemanns 1928 antrat. Nach zunächst erfolgreicher Fortsetzung der Arbeit seines Vorgängers, erlitt das Seminar durch die Folgen des Naziregimes und des 2. Weltkriegs erhebliche Rückschläge. So büßten bei der Bombardierung Bonns am 18.10.1944 Bibliothek und Denkmälersammlung des Ägyptologischen Seminars mehr als die Hälfte ihres Bestandes ein. Der Wiederaufbau, der 1946 mit der Rückkehr des Direktors begann, gestaltete sich schwierig, mangelte es doch an Räumlichkeiten und einer geeigneten Bibliothek. Die Lage besserte sich erst gegen Ende der 50er Jahre. 1955 wurde der Lehrstuhl von Elmar Edel besetzt, den 1982 Jürgen Osing übernahm, jedoch neun Jahre später seiner Berufung an die Berliner Universität folgte. Ab 1991 nahm Ursula Rößler-Köhler bis zu ihrer Emeritierung 2011 den Lehrstuhl für Ägyptologie ein. Seit 2009 vertritt Ludwig D. Morenz die Ägyptologie in Bonn.
Aktuelles
Studium
Studium
Die Ägyptologie beteiligt sich am gemeinsamen B.A.-Studiengang "Archäologien" (Kernfach-, Zweifach- und Begleitfachmodell) und bildet innerhalb des M.A.-Studiengangs "Archäologische Wissenschaften" eine eigenständige Fachrichtung.
Exkursionen
Ägyptologische Exkursionen stellen im Pflichtbereich unserer Studiengänge einen wesentlichen Bestandteil der Praxisausbildung dar. Neben Besuchen in europäischen Museen, dienen vor allem die großen Exkursionen nach Ägypten dem tieferen Verständnis von Land und Denkmälern.
Forschen im Studium
Das angegliederte Ägyptische Museum Bonn ermöglicht es schon im Bachelorstudium an Originalen zu arbeiten.
Diese Arbeit mit Objekten wird (bspw. im Zuge der Praxismodule oder der Bachelorarbeit) ausdrücklich gefördert.
Studium im Ausland
Die Abteilung Ägyptologie pflegt Erasmus-Partnerschaften mit verschiedenen Universitäten in Europa und unterstützt interessierte Bachelor- und Masterstudierende gern bei der Organisation eines Auslandssemesters.
Projekte an der Abteilung für Ägyptologie
Bonner Archäologische Mission nach Serabit El Khadim
Seit 2011 arbeitet die Abteilung in der wüsten Weite des südwestlichen Sinai. An diesem Ort befindet sich nicht nur der größte Tempel außerhalb des Niltals, sondern auch die Geburtstätte unserer aller Alphabetschrift. (in Arbeit)
Qubbet el Hawa - Die Elitenekropole am 1. Katarakt
(in Arbeit)
Ankhtifi - Joint Bonn-Liverpool mission to Mo'alla
Das Kooperationsprojekt der Universitäten Liverpool und Bonn beschäftigt sich mit der Grabanlage des Nomarchen Anchtifi von Hefat. (in Arbeit)
Archive
Das altägyptische Totenbuch: ein digitales Textzeugenarchiv
Elmar Edel-Archiv
Die Abteilung Ägyptologie beherbergt Tagebücher, Fotos, Umzeichnungen und andere Dokumente, die im Zuge von Grabungen unter der Leitung Elmar Edels auf der Qubbet el-Hawa in den Jahren 1959 bis 1984 entstanden sind. (in Arbeit)