Universität Bonn

Abteilung Christliche Archäologie

Spätantiker und früh-byzantinischer Ausstattungsluxus

Plastischer Stuckdekor als Ausstattungselement von Innenräumen ist sowohl für die griechisch-römische Antike als auch das Mittelalter belegt. Für die dazwischen liegende spätantike und frühbyzantinische Epoche hingegen ist die Erforschung dieser Materialgruppe in deutlich geringerem Ausmaß betrieben worden.

Stuckdekor muss neben Objektgattungen wie Mosaik, Wandmalerei und Wandinkrustation als weitere regelmäßig genutzte Gattung des spätantiken Wand- und Gewölbedekors verstanden werden. Dabei grenzt sich Stuckdekor in einem wichtigen Punkt von dieser Gruppe ab. Als einzige Gattung besitzt er eine reale Plastizität, die eine Nähe zur Bauskulptur bedingt. Im Gegensatz zu dieser ist Stuckdekor aber durch eine andere Herstellungsweise und daraus resultierende andere Materialeigenschaften charakterisiert. Stuckdekor hat damit ein bisher unzureichend diskutiertes  Potenzial für die Gestaltung von Innenräumen und die damit verbundene Raumwirkung.

Zahlreiche bereits publizierte Befunde, die belegen, dass die dekorative Ausstattung sakraler Räume mit Stuck auch in der Spätantike und der frühbyzantinischen Epoche allgemein verbreitet war,  eröffnen die Möglichkeit dieses Gestaltungspotenzial von spätantikem Stuckdekor vergleichend – und überregional – zu analysieren.

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Laufzeit: seit 2019

Betreuung: Prof. Dr. Sabine Schrenk und Prof. Dr. Sabine Feist

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