Die Krypta von San Marco in Venedig bildet das architektonische und sakrale Zentrum des Gotteshauses: Dort wird das Grab des namensgebenden Patrons verehrt, exakt oberhalb der Grabstätte befindet sich der Altar der oberirdischen Kirche. Eine bauarchäologische Untersuchung der Krypta soll Antworten auf nach wie vor offene Fragen zu diesem Schlüsselmonument der Christlichen Archäologie finden:
Gehörte die Krypta schon zur ersten Markuskirche des 9. Jahrhunderts (sog. Partecipazio-Kirche), oder entstand sie erst zeitgleich mit dem heutigen Markusdom im 11. Jahrhundert (sog. Contarini-Kirche)?
Wo genau befanden sich Grab oder Reliquien des Heiligen Markus? Zwar scheint die zweistöckige Säulenarchitektur im Zentrum der Krypta für eine Grablege konzipiert, doch ist die genaue Lokalisierung und Inszenierung nach wie vor ungeklärt.
Unterstützt wird die bauarchäologische Untersuchung der Krypta durch eine 3D-Visualisierung (in Kooperation mit dem Bonn Center for Digital Humanities (BCDH); gefördert durch "Virtual Collaboration (ViCo) - gemeinsam für die Zukunft lernen" der Universität Bonn). Dank der digitalen 3D-Visualisierung können aktuelle Forschungsfragen in die Lehre integriert und unter Hinzuziehung neuer Perspektiven diskutiert werden:
Wesentliche Aspekte der Christlichen Archäologie, wie etwa die Bedeutung von Heiligen und deren Gräbern oder Reliquien, werden den Studierenden anschaulich vermittelt. Studierende können sich ein Schlüsselmonument der Christlichen Archäologie virtuell erschließen, auch ohne die Venedig-typischen sehr hohen Reisekosten dafür aufbringen zu müssen. Die Studierenden konsumieren die 3D-Modelle nicht nur, sondern lernen, solche selbst zu produzieren und dadurch besser zu verstehen.
Laufzeit: Seit 2020
Förderung: "Virtual Collaboration(ViCo) - gemeinsam für die Zukunft lernen" der Universität Bonn
Kooperation: Bonn Center for Digital Humanities (BCDH)