Arbeitskreis "Gender, Sexualitäten und queere Anthropologie"
Der im Sommersemester 2024 gegründete Arbeitskreis Gender, Sexualitäten und queere Anthropologie beschäftigt sich mit den soziokulturelle Konstituierungs- und Veränderungsprozesse von Geschlecht/Gender, Sexualität und Begehren. Zudem hinterfragt die queere Anthropologie Normativitäten in anthropologischen Arbeits- und Forschungsprozessen sowie in der Lehre. Obwohl die Auseinandersetzung mit Fragen dazu wie Menschen in unterschiedlichen sozialen, politischen und kulturellen Kontexten leben, lieben und begehren seit vielen Jahren fest etablierte und wichtige anthropologische Forschungsbereiche darstellen, sind sie innerhalb der deutschsprachigen Hochschullandschaft bislang kaum institutionalisiert.
Daher ist es Ziel des Arbeitskreises eine Vernetzung der Anthropolog*innen zu fördern, die sich in ihren Forschungen thematisch mit Geschlechterverhältnissen und Sexualitäten sowie deren Intersektionen mit anderen Differenzkategorien wie Ethnizität, Klasse, Alter und Behinderung in unterschiedlichen geografischen Regionen auseinandersetzen. Konzeptionell richten wir den Blick dabei u.a. auf queere und feministische Theorien und möchten als weiteres Ziel Reflektionen der eigenen Positionierung im Forschungsprozess hinsichtlich der Kategorien Gender, Sexualitäten und Begehren neu denken. Darunter zählen wir auch forschungsmethodologische und -ethische Fragen zu Begegnungen, Begehren und romantischen, freund*innenschaftlichen und/oder sexuellen Beziehungen sowie Gewalt von und gegen Forschende im Feld.
Wir sind an einem regen Austausch über akademische Grade und universitäre Statusgruppen hinweg interessiert und möchten deshalb auch explizit Studierende auffordern, sich in den AK mit ihren Interessen und Fragestellungen einzubringen. Mithilfe regelmäßiger Treffen treten wir in einen Austausch miteinander und diskutieren Forschungsergebnisse und -fragen, Lehrpraxen sowie Anliegen, die darüber hinaus entstehen.
Forschungskolloquium "Gender und Diversität"
Der Arbeitskreis Gender, Sexualitäten und queere Anthropologie, die Forschungsstelle Diversität der Philosophischen Fakultät und die Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung der Katholisch-Theologischen Fakultät laden alle Forschenden der Universität Bonn zum Forschungskolloquium Gender und Diversität ein.
Die gesellschaftlich hoch relevanten und kontrovers diskutierten Themenkomplexe Gender und Diversität werden an der Universität Bonn in unterschiedlichsten Fachdisziplinen mit vielseitigen Methodologien wissenschaftlich erforscht. Das Forschungskolloquium möchte Wissenschaftler*innen, die zu diesen Themen arbeiten, vernetzen und die Möglichkeit bieten, eigene Projekte zu präsentieren und mit Kolleg*innen zu diskutieren. Der transdisziplinäre Austausch zielt auf die Etablierung eines universitätsweiten Netzwerks Gender und Diversität und möchte innovative, transdisziplinäre Projekte anstoßen.
An jedem Termin wird eine Person in ca. 30 Minuten ein aktuelles Forschungsprojekt vorstellen; danach ist Zeit für Nachfragen und Diskussion, auch über das präsentierte Projekt hinaus.
Termine im WiSe 2024/25:
14. Oktober | 11. November | 09. Dezember | 13. Januar
16:00 - 17:30 im Dekanatssaal (5. OG), Rabinstr. 8